Essen. Zu viele Schulklos sind noch im desaströsen Zustand. Die Politik muss endlich etwas ändern - denn es geht um die Gesundheit der Kinder.
Erinnern Sie sich gerne an die Toiletten in Ihrer Schule zurück? Oder kennen jemanden, der das tun würde? Vermutlich nicht. Die Klos sind an vielen Schulen in NRW in einem katastrophalen Zustand. Und das seit vielen, vielen Jahren. Dabei sind saubere Toiletten und Hygiene nichts anderes als ein Grundbedürfnis.
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Schülerinnen und Schüler verbringen ihre Kindheit und Jugend in den Schulen. Für sie sollte die Toilette ein Rückzugsort sein, ein Ort, an dem sie sich sicher fühlen. In einer Grundschule in Düsseldorf haben Eltern etwa selbst angefangen, das Problem anzugehen. Sie sammelten untereinander Geld und bezahlen davon nun eine zusätzliche Putzkraft. Ein guter Ansatz, dem Problem zu begegnen.
Dreckige Schulklos in NRW: Schülerinnen und Schüler miteinbeziehen
Dass es aber überhaupt so weit gekommen ist, zeigt, dass viele Kommunen zu lange zu wenig hingeschaut haben. Dass es Kinder gibt, die stundenlang kein Wasser trinken, nur um den Gang aufs Klo zu vermeiden, muss die Politik endlich zum Handeln bringen - und zwar schnell und pragmatisch. Was sollte sich jetzt ändern?
Neben Geldern könnte man die Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung der Toilettenräume miteinbeziehen. Werden sanitäre Einrichtungen saniert, kann man sie fragen, was ihre Wünsche sind - dann helfen sie bestimmt lieber mit, die Toiletten sauber zu halten. Zudem sollten die pragmatischen Lösungsansätze von engagierten Eltern unterstützt werden und sie nicht vor zusätzliche Verwaltungshürden stellen. Und sind Schulklos wochenlang defekt, müssen die Kinder saubere Ausweichmöglichkeiten haben. Schließlich geht es hier um ihre Gesundheit. Verdauungsprobleme, Blasenentzündungen und Bauchschmerzen dürfen nicht länger zum Schulalltag gehören.
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