Essen. Der Student aus Essen-Kupferdreh, der seine Mutter heimtückisch umgebracht hatte, muss seine lebenslange Haft antreten. Das bestätigt der BGH.

Der frühere Student Christian K. aus Essen-Kupferdreh, der am 26. Juni 2018 seine Mutter heimtückisch ermordet hatte, kommt an einer langen Zeit im Gefängnis nicht vorbei. Der Bundesgerichtshof (BGH) verwarf jetzt die Revision des 23-Jährigen, bestätigte am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion Johannes Hidding, Sprecher des Essener Landgerichtes. Damit ist die lebenslange Haft, die das Landgericht Essen am 5. Februar verhängt hatte, rechtskräftig.

Christian K. hatte dagegen von einer Affekttat gesprochen. Sein Anwalt Nils Holtkamp hatte deshalb auf Totschlag und lediglich sieben Jahre Gefängnis plädiert. Der Angeklagte habe seine Mutter, 58 Jahre alt, auf der Treppe geschubst und sei ausgerastet, als sie am Boden lag. Mehrfach habe er ihren Kopf auf den Steinfußboden geschlagen. "Wie im Blutrausch", sagte Holtkamp.

Ordentliche Familie in bürgerlicher Welt

Der Mord hatte weit über die Essener Stadtgrenzen hinaus für Aufsehen gesorgt. Da war nicht nur die idyllisch anmutende bürgerliche Welt im Essener Süden, da war die nach außen auch ordentlich wirkende Familie.

Die Mutter, nach Trennung von ihrem Mann alleinerziehend, war beruflich erfolgreich als promovierte Chemikerin bei Evonik und hatte einen Lehrauftrag an der Uni Münster. Privat engagierte sie sich als Presbyterin in der evangelischen Gemeinde in Kupferdreh. Zwei Söhne hatte sie, die beide studierten.

Mordplan auf Zettel notiert

Beide, auch der Angeklagte, waren wie die Mutter in der Kirchengemeinde aktiv. Doch Christian K. führte offenbar ein Doppelleben. Dem Schwurgericht gelang es zwar nicht, ein Motiv für den Muttermord festzustellen. Doch dass es sich nicht um eine Spontantat handelte, belegten schon zwei sichergestellte Notizzettel. Auf ihnen hatte Christian K. vorab Details des Mordplans niedergeschrieben.

So ging das Schwurgericht davon aus, dass der frühere IT-Student, der seiner Mutter den Studienabbruch verschwiegen hatte, der 58-Jährigen auf der Treppe mit einer Hantel heimtückisch von hinten auf den Kopf schlug.

Hochintelligent und emotionslos

Eine Psychiaterin hatte den Angeklagten zuvor als voll schuldfähig eingestuft, so dass es keine Alternative zur lebenslangen Haft gab. Hochintelligent sei er, aber auch emotionslos.

Richter Jörg Schmitt hatte im Urteil daran erinnert, dass der Angeklagte vor Gericht viel gelogen habe. Fast sei er noch zum Mörder seines Bruders geworden, den er bei dessen Heimkehr mit Hantel und Messer angegriffen hatte.