Essen. Der Ex-Student Christian K. aus Essen-Kupferdreh muss lebenslang in Haft. Das Essener Schwurgericht sieht ihn als Mörder seiner Mutter.

Nach außen unbeteiligt nahm Christian K. das Urteil des Essener Schwurgerichtes hin. Es verurteilte ihn am Dienstag wegen heimtückischen Mordes seiner eigenen Mutter zu lebenslanger Haft.

Emotional unberührt hatte ihn morgens schon die psychiatrische Gutachterin Maren Lösch genannt. Wie eine Bestätigung wirkte es, als der 23-jährige Ex-Student der Urteilsbegründung von Richter Jörg Schmitt folgte. Interessiert hörte er zu. Mehr Regung war ihm von außen nicht abzulesen.

Schmitt nahm sich anfangs Zeit, die Rolle der getöteten Renate K. in ein positives Licht zu rücken. Christian K. und sein Verteidiger Nils Holtkamp hatten die 58-Jährige zuvor als überaus dominante Person dargestellt, die ihn zu sehr unter Druck gesetzt habe. Nach Ansicht der Kammer trifft dieses Urteil nicht zu. Schmitt: "Sie war eine fürsorgliche Mutter. Sie war dominant, aber dabei nicht unangenehm."

Schmitt erinnerte daran, dass der Angeklagte nach der Ermordung seiner Mutter "fast zum Mörder des eigenen Bruders" geworden wäre. Denn als der Bruder am Abend des 26. Juni nach Hause gekommen war, hatte der Angeklagte ihn mit Hantel und Messer angegriffen.

Der Richter bezichtigte Christian K., im Prozess oft gelogen zu haben. Das sei besonders bedauerlich, weil der Bruder des Angeklagten sich von der Verhandlung Antwort auf die Frage nach dem Motiv erwartet habe.

Überzeugt zeigte die Kammer sich, dass Christian K. die Tat vor der Ausführung auf zwei Zetteln grob skizziert habe. Die Tat sei aber nicht von langer Hand geplant worden.