Ruhrgebiet. In mehreren Revier-Städten ist die Polizei am Abend gegen organisierte Kriminalität vorgegangen. Die Ausbeute: Tabak, Drogen und Bargeld.
Zeitgleich ist die Polizei am Samstagabend in mehreren Städten im Ruhrgebiet gegen organisierte Kriminalität vorgegangen. Die Razzia fand unter anderem in Essen, Bottrop, Gladbeck, Gelsenkirchen, Dortmund, Witten, Herne, Bochum und Duisburg statt.
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Los ging es gegen 21 Uhr – die Kontrollen liefen bis in die Nacht. 1300 Polizisten waren im Einsatz. Laut Innenministerium war es die größte Razzia gegen Clan-Kriminalität in NRW. Auch der Zoll war an der großangelegten Aktion beteiligt, ebenso die städtischen Ordnungsämter, Steuerfahnder und Staatsanwaltschaften.
Auch Innenminister Herbert Reul (CDU) machte sich ein Bild von den Kontrollen, unter anderem schlug er in Bochum, Duisburg und Essen auf.
Kontrollen in Cafés und Shisha-Bars – Luxuswagen überprüft
Kontrolliert wurden unter anderem Shisha-Bars und Café, die oft im Mittelpunkt der Aktivitäten krimineller arabischer Familienclans stehen. Zudem fanden Verkehrskontrollen statt, bei denen vor allem hochmotorisierte Luxusautos im Visier waren. Ziel der Kontrollen war die Aufdeckung von Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Schwarzarbeit.
- Hintergründe zu den Razzien in den Städten:
- Mehr Infos zur Razzia in Gelsenkirchen
- Mehr Infos zur Razzia in Essen
- Mehr Infos zur Razzia in Bochum
- Mehr Infos zur Razzia in Bottrop
- Mehr Infos zur Razzia in Gladbeck
- Mehr Infos zur Razzia in Duisburg
In Bottrop wurden zwei Shisha-Bars in der Innenstadt kontrolliert. In Gelsenkirchen schlugen die Behörden unter anderem in Shisha-Bars, Wettbüros, Spielhallen, Gaststätten und Kulturvereinen in der Innenstadt und im erweiterten Umfeld zu.
Am späten Abend machte sich Reul bei den Kontrollen in Duisburg in Bild, die vor allem in Bars und Cafés in Marxloh und Hochfeld stattfand. Unter anderem wurde ein Café kontrolliert, das der Polizei schon länger bekannt ist. Dort wurden Dutzende Personen kontrolliert. Bei einer Durchsuchung wurde ein halbes Kilo Marihuana gefunden – der "Besitzer" wurde festgenommen.
Die Polizei in Essen war unter anderem an der Steeler Straße, der Marktstraße und der Mülheimer Straße – meist in Shisha-Bars – im Einsatz. Dabei zeigte die Behörde starke Präsenz: In einem Café an der Mülheimer Straße kam bei der Kontrolle auf einem Gast ein Kontrolleur.
In Bochum stand am Samstagabend wieder das Bermudadreieck im Fadenkreuz der Behörden – zum 18 Mal seit Anfang 2017. Hier wurden unter anderem mehrere Bars im Bereich der Brüderstraße überprüft. Parallel liefen Razzien in Herne und Witten.
Auch in der Nordstadt von Dortmund schlug die Polizei gemeinsam mit anderen Behörden zu – unter anderem in einer Shisha-Bar, in der eine zu hohe Kohlenmonoxid-Belastung festgestellt wurde. Die Feuerwehr wurde dazugerufen, um die Räume zu lüften. Ebenfalls in der Nordstadt geriet eine Stretch-Limousine in den Blick der Beamten: Zugelassen war sie für acht Personen – drin saßen 14, twitterte die Polizei. Für die Kontrollierten war die Party beendet.
Eine zusammenfassende Bilanz des Großeinsatzes steht noch aus, sie wird für Sonntagmittag erwartet. Die Dortmunder Polizei verkündete bereits, Tabak und Betäubungsmittel beschlagnahmt zu haben,
Zum Abschluss der Kontrollen am frühen Sonntagmorgen zitierte das Ministerium auf Twitter Ressortchef Herbert Reul (CDU), der bei der Durchsuchung einer Diskothek in Essen dabei gewesen sei: «Diese Nacht hat eine klare Botschaft: Bei uns gilt nicht das Gesetz der Familie, sondern das Gesetz des Staates.»
Razzia in Essen gegen Clan-Kriminalität
Bilder: Razzia gegen Clankriminalität in Gelsenkirchen