Duisburg/Düsseldorf. Viele der Polizisten in Nordrhein-Westfalen sind laut Gewerkschaftsangaben am Ende ihrer Kräfte. So seien mindestens 20 Prozent häufiger als sechs Wochen im Jahr krank. Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft fordert unter anderem mehr freie Tage.

Die gesundheitliche Situation der nordrhein-westfälischen Polizisten ist laut Deutscher Polizeigewerkschaft (DPolG) dramatisch. Mindestens zwanzig Prozent der rund 38 000 Polizisten in NRW seien häufiger als sechs Wochen lang im Jahr dienstunfähig, manche über viele Monate dauerhaft krank, teilte DPolG-Chef Rainer Wendt am Mittwoch mit. «Burnout-Syndrom, körperliche Erschöpfung, psychische Überforderung zermürben die Gesundheit der Einsatzkräfte», fügte der Gewerkschafter hinzu. Das Land müsse darauf reagieren.

Seit Jahresbeginn habe die Landesregierung eine konsequente Umsetzung des «Betrieblichen Eingliederungsmanagements» auch in der Polizei angeordnet. Wer länger als sechs Wochen lang krank ist, werde zu einem Gespräch eingeladen, um über die persönliche Situation zu sprechen. «Wir bekommen schlimme Schicksale zu hören, die Lage einzelner Polizisten ist teilweise pure Verzweiflung und Sorge um die eigene Gesundheit und das Familienleben», sagte Wendt.

«Die Politik muss jetzt sofort handeln», forderte der Gewerkschaftschef und listete eine Reihe von Vorschlägen auf, um vor allem in besonders belasteten Einheiten schon kurzfristig zu helfen. Nötig seien mehr freie Tage, Kuren und Gesundheitsprogramme. (ddp)