Düsseldorf. Viele Polizisten in NRW sind völlig ausgebrannt. Lange Krankheitszeiten sind üblich. In Dortmund waren im vergangenen Jahr allein 533 Beamte sechs Wochen lang ununterbrochen krank. In Bochum gab es jeweils 396 und in Essen 344 dauerkranke Polizisten.
Lange Krankheitszeiten sind ein flächendeckendes Problem bei der nordrhein-westfälischen Polizei. Allein in Köln waren im vergangenen Jahr 899 Polizeibeamte sechs Wochen lang ununterbrochen krank oder wiederholt arbeitsunfähig, wie aus einer Antwort von Innenminister Ingo Wolf (FDP) auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht. In Dortmund waren es 533 Beamte, in Aachen und Bochum jeweils 396 Polizisten. In Münster gab es 210 dauerkranke Beamte, in Essen 344. In Düsseldorf fallen 297 Beamte in diese Kategorie, in Duisburg 296. Landesweit waren 2008 knapp 7600 der insgesamt etwa 38 000 Polizeibeamten dauerhaft krank.
Gewerkschaft fordert mehr Urlaub und Kuren
Bereits am Mittwoch hatte die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) das Innenministerium zu Reaktionen auf den schlechten Gesundheitszustand zahlreicher Ordnungshüter aufgefordert. Die Gewerkschaft verlangt mehr freie Tage und Kuren für die Beamten. Nötig sei ein umfassendes Gesundheitsmanagement.
«Daten über die Art der Erkrankungen und deren Ursachen liegen aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht vor», teilte Minister Wolf in seiner Antwort weiter mit. Eine «seriöse Bewertung» der Zahlen sei kaum möglich, da keine Vergleichszahlen aus den Vorjahren vorlägen. Die Statistik für 2008 beruhe auf eine Abfrage bei allen Polizeibehörden in Nordrhein-Westfalen. (ddp)
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