Essen. Wo liegen die beliebtesten Einkaufsmeilen? In Köln, sagt Jones Lang LaSalle, eine renommierte Immobilienberatungsfirma. Mehrere Geschäftsstraßen in der Rhein-Ruhr-Region - etwa die Limbecker Straße in Essen -haben beim Bundesvergleich deutlich zugelegt, andere dagegen verloren.

Es ist eine Abstimmung mit den Füßen. Wo liegen die beliebtesten Einkaufsmeilen? In Köln, sagt das Jones Lang LaSalle (JLL). Die renommierte Immobilienberatungsfirma hat in Spitzenzeiten auf Schildergasse und Hoher Straße 14.590 und 12.795 Passanten gezählt – Platz 1 und 2 im Vergleich von 170 Einkaufsmeilen bundesweit. Mehrere Geschäftsstraßen aus der Rhein-Ruhr-Region haben klar zugelegt und andere verloren.

Der alljährliche Vergleich von JLL ist nicht unumstritten, weil er aktuell immer nur eine Momentaufnahme darstellt. Gezählt wurde dieses Mal am Samstag, 29. März, 13 bis 14 Uhr. Der langjährige Vergleich ist aber durchaus aussagekräftig. So wird etwa deutlich, welche Entwicklung die Flinger Straße in der Düsseldorfer Altstadt gemacht hat. 12 285 Passanten waren es in diesem Jahr, bundesweit Rang 5, das Mittel der vergangenen zehn Jahre liegt bei 8250.

Der benachbarte Innenstadtbereich der Landeshauptstadt leidet immer noch, wenn auch immer weniger, unter den Citybaustellen. Auf der Schadowstraße wurden 8180 Passanten gezählt (bundesweit Rang 17), am neuen Kö-Bogen 6280 (Platz 37) und auf der Königsallee 5660 (Rang 46).

Sanierte Fußgängerzone in Wesel kommt gut an

Mit 7260 Personen haben die JLL-Zähler auf der Limbecker Straße in Essen (Platz 24) deutlich mehr Leute gezählt als im Vorjahr und im Zehnjahresvergleich, die Kettwiger Straße kommt auf 6675 Passanten (Platz Rang 27). Die Duisburger Königstraße hingegen hat weniger Leute angezogen als im Vorjahr und im Langzeitvergleich: 3580 – bundesweit Platz 90.

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Die Hohe Straße in Wesel folgt dicht – und das obwohl die niederrheinische Kreisstadt viel kleiner ist. 3410 Passanten haben die Zähler dort registriert – bundesweit Platz 93. Im Vergleich der Einkaufsmeilen in Städten unter 100.000 Einwohnern liegt die Hohe Straße aber sogar unter den Top 5. Die sanierte Fußgängerzone kommt offenbar gut an.

Die Steinstraße in Moers (Rang 106) mit 3090 Passanten liegt etwas unter dem Langzeitvergleich. In Mülheim und Oberhausen kämpfen die traditionellen Einkaufsstraßen mit der Konkurrenz der nahen Shoppingcenter und der Angebotsschwäche. Die Schlossstraße kommt auf 1365 Besucher (Platz 161), die Marktstraße auf 1305 (164).

Insgesamt seien die Zahlen beim Passantenvergleich gestiegen: „Zumindest am Samstag als Haupteinkaufstag schätzen die deutschen Konsumenten trotz Onlinehandel den realen Einkaufsbummel“, hebt JLL-Experte Dirk Wichner hervor. Viele Städte mit niedrigeren Einwohnerzahlen hätten „erkannt, dass die gewachsenen Einkaufsstraßen eine wichtige Größe für die Gesamtattraktivität darstellen“. Beim Handelsverband NRW wünscht man sich, dass mehr für die Erreichbarkeit getan wird. Grundsätzlich müsse sich ein stärkeres Bewusstsein für die Innenstädte entwickeln.