Duisburg. Licht und Schatten haben aus Händlersicht das vergangene Jahr in Duisburg geprägt. Der Einzelhandelsverband warnt vor weiteren Steuern und Abgaben, die die Kaufkraft der Kunden mindern könnten. Sorge bereitet den Händlern der nach wie vor anhaltende Zuwachs an Ladenflächen.
Einzelhändler, die eine positive Umsatzentwicklung verzeichneten, hielten sich mit Unternehmen, die ein negatives Umsatzergebnis auswiesen, in etwa die Waage: Dieses Ergebnis seiner Jahresumfrage stellte am Donnerstag der Einzelhandelsverband vor. Fazit: Licht und Schatten im Rückblick, verhaltener Optimismus für die Zukunft.
Die Zahl der Unternehmen, die zumindest das Vorjahresergebnis (2012) erreichten oder ein leichtes Umsatzplus erzielen konnten, lag bei 46,7 %. Dieses Ergebnis zeigt, dass das Konsumklima zwar anhaltend hoch war, doch sind Umsätze beispielsweise in den Online-Bereich abgewandert. Im Jahresverlauf zeigte sich in der zweiten Jahreshälfte eine leichte Umsatzsteigerung trotz eines verhaltenen Weihnachtsgeschäftes. Aber: 53,3 % der befragten Unternehmen beklagten einen Umsatzrückgang.
Wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Verbandes, Dr. Ulrich F. Kleier, anführte, sind die Aussichten für 2014 nicht schlecht. Nach wie vor niedrige Zinsen veranlassten manchen Bürger, Anschaffungen in mittel- und langfristigen Konsumgütern zu planen. Zu diesen Gütern zählen unter anderem Einrichtungsgegenstände, Elektronikartikel aber auch Textilien, Spielwaren oder Hausratsartikel.
Zahl der Kaufkraft in der Region ist gesunken
64,3 % der befragten Einzelhändler gehen daher „verhalten optimistisch“ in das neue Jahr, jeder vierte sogar „mit Optimismus“. Die Unternehmer mit pessimistischen Erwartungen ist im Verhältnis zum Vorjahr gefallen (21,9 % auf 10.7 %).
„Genauso gehört es zu den Erwartungen des Einzelhandels, dass das verfügbare Einkommen nicht durch weitere Steuern und kommunale Abgaben abgeschöpft wird“, so Verbandsvorsitzender Alfred Walzer. Nur wenn das verfügbare Einkommen steigen würde, könnte es dem Konsum zugeführt werden und die Binnennachfrage steigern. Auch die „extrem hohen“ Energiekosten belasteten Konsumenten und Unternehmen gleichermaßen und verringerten das verfügbare Einkommen.
Sorge bereitet dem Handel, dass in der Region immer mehr Einzelhandelsflächen entstehen: „Die Zahl der Einwohner und damit der Kaufkraft ist in der Region deutlich gesunken und wird leider weiter sinken“, so Walzer. Man lehne keineswegs alle neuen Entwicklungen ab, fordere aber „Maßstäblichkeit und Qualität“.
Zusätzliche Öffnungszeiten müssen sich rechnen
Und: 88 % der befragten Händler sehen im Internethandel eine Gefahr für den stationären Einzelhandel. Jeder Internetkäufer müsse sich bewusst sein, dass der Fachhandel zusätzlichen Service anbieten würde und dieser Leistung sich zum Teil auch im Preis widerspiegele.
Zur Forderung nach weiteren Ladenöffnungszeiten sagt Walzer: „Bei allem Verständnis für unsere Verbraucher, zusätzliche Öffnungszeiten müssen sich auch betriebswirtschaftlich rechnen.“