Düsseldorf. . Das Land NRW hat am Dienstag die Weichen gestellt, um den Rheinischen Karneval als immaterielles Weltkulturerbe schützen zu lassen. Die Schützenvereine fielen nach langem Abwägen durch. Nun hofft der Schützenbund NRW darauf, noch auf Bundesebene für den Unesco-Titel vorgeschlagen zu werden.

Der Karneval soll Weltkulturerbe werden, die Schützenvereine in NRW konnten sich bei der Landesempfehlung an die Kultusministerkonferenz (KMK) nicht durchsetzen. Die Schützen wollen die Bewerbung aber auf Bundesebene weiter verfolgen.

Nach monatelangem Ringen hatte eine Jury der NRW-Landesregierung beschlossen, den rheinischen Karneval zusammen mit dem Osterräderlauf im lippischen Lüdge als Landesempfehlung für das immaterielle Kulturerbe zu melden. Die KMK will der Unesco nun in einem zweiten Schritt zwei deutsche Vorschläge machen. Die Unesco entscheidet dann 2016, wer in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wird.

Chancen der Schützen auf Unesco-Titel sind wohl mau

Bis zuletzt hatten die Schützenvereine gehofft, in die Landesempfehlung aufgenommen zu werden. Nun setzt der Schützenbund in NRW auf eine bundesländerübergreifende Bewerbung, die dann von einem Expertengremium geprüft wird.

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Der stellvertretende Geschäftsführer des Westfälischen Schützenbundes, Markus Bartsch, zeigte sich allerdings enttäuscht, dass die von NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) eingesetzte Landes-Jury keine Empfehlung für das Schützenbrauchtum abgegeben hatte.

Das deutsche Komitee kann Anfang 2015 wahrscheinlich nur zwei Bewerbungen aus Deutschland für die internationalen Listen abgeben. Nach der Absage an eine Landesempfehlung sind die Chancen der Schützen aus Sicht von Beobachtern stark gesunken.

Die Jury hatte sich für den Karneval ausgesprochen, weil der sich Jahr für Jahr generationenübergreifend humorvoll mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinandersetze. Für die Bewerbung hatten sich die Städte Aachen, Köln, Bonn und Düsseldorf zusammengetan.