An Rhein und Ruhr. . Menschen und Unternehmen im Ruhrgebiet können sich auf die Internetadresse “.ruhr“ freuen. Die zuständige Behörde hat die Bewerbung bewilligt, die ein Essener Unternehmer eingereicht hat. Ungefähr ab dem Sommer können nun Internetadressen wie meinname.ruhr vergeben werden.

„Pass“ – auf diesen Status setzte die „Icann“, die von Los Angeles über die Grundlagen und technische Aspekte des Internets entscheidet, nun die von der Essener Firma „regiodot“ eingereichte Bewerbung um den Betrieb der Domain-Endung „.ruhr“. Und ebnete so den Weg für die eigene Ruhrgebiets-Adresse im Internet. „Wir haben bestanden! Und damit einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht“, freut sich „regiodot“-Chef Bernhard Lüders, der auch den „Sutter Telefonbuchverlag“ in Essen leitet. „Einer raschen Einführung steht nun nichts mehr im Wege“, betont Lüders und zeigt sich optimistisch, ab Spätsommer den Ruhris und Firmen im Revier Internetadressen wie www.meinname.ruhr und www.firma.ruhr anbieten zu können. Doch auch in Köln kommen Heimatgefühle auf.

Denn für die „NetCologne Gesellschaft für Telekommunikati­on“ und ihre Bewerbung um die Endung „.koeln“ heißt es seit dem 12. April ebenfalls „Pass“. Hartmut Schulz, bei NetCologne zuständig für das Projekt „.koeln“, verzeichnet schon 19 318 Vorbestellungen über den Anbieter „united-domains.“ So viele sind es in Essen noch nicht; dort zählt Projektmanagerin Anja Elsing knapp 3000 über die eigene Internetseite und weitere fast 2000 über „united-domains“. In Köln, so plant Schulz, wolle man – wie in Essen – im Spätsommer starten. 1,40 Euro monatlich könnte eine „.koeln“-Domain dann kosten. Bei „.ruhr“ wird mit etwa 35 Euro jährlich kalkuliert.

1930 Bewerbungen aus aller Welt

Um die Verletzung und den Missbrauch ihrer Marken und Schutzrechte zu vermeiden, können dessen Inhaber diese übers so genannte „Trademark Clearinghouse“, ein digitales internationales Markenverzeichnis, ab 115 Euro eintragen lassen. Die Icann empfiehlt Firmen und Organisationen, die ih­re Rechte wahren wollen, sich frühzeitig von Fachanwälten beraten zu lassen (Infos: www.trademark-clearinghouse.com).

Von den ursprünglich 1930 Bewerbungen um etwa 1200 Domain-Endungen, die bei der Icann eingegangen sind, beziehen sich 66 auf geografische Namen, 116 sind internationalisierte Endungen in chinesischer, arabischer oder kyrillischer Schrift. Bewerbungen kamen aus 60 Ländern: 911 aus Nordamerika, 675 aus Eu­ropa, 17 aus Afrika, 303 aus dem asiatisch-pazifischen Bereich und 24 aus Lateinamerika / der Karibik. Beispiele sind etwa: .apple, .amex, .aol, .bauhaus, .bayern, .berlin, .blog, .book., .art, .dubai, golf, .hamburg, .hotel, .lidl, .pizza, .saarland, .sap, .schmidt, .schaeffler, .schwarz, .sex, .sport, .spiegel und .theater. Für 149 wurde nunmehr der ersehnte Zuschlag „Pass“ erteilt (Infos dazu: www.icann.org).