Dortmund/Kleve. Wer ins Taxi steigt, muss künftig mehr bezahlen. Die Taxi-Verbände begründen ihre Anträge auf Erhöhung mit den gestiegenen Spritpreisen. Zudem seien die Tarife laut der Verbände seit mehreren Jahren nicht mehr angepasst worden. Wie hoch die Preise klettern, variiert von Stadt zu Stadt.
Taxifahren wird in den kommenden Monaten in Nordrhein-Westfalen wohl teurer. Friedhelm Herwig vom Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs NRW (VSPV) kann für die Region Westfalen-Lippe sagen, dass Anträge flächendeckend gestellt wurden. Die Ursache seien vor allem die Kraftstoffpreise, die sich auf hohem Niveau eingependelt hätten.
"Die Kostensituation ist für viele Betriebe prekär", sagt Herwig. Zu den Spritpreisen komme hinzu, dass die Kosten seit rund fünf Jahren nicht mehr angepasst worden seien. "Das schieben viele vor sich her, bis es nicht mehr geht. Dieser Punkt ist jetzt erreicht."
Herwig wirbt bei den Kunden um Verständnis dafür, dass Kosten an sie weitergegeben werden: "Bei Bus und Bahn müssen die Kunden viel häufiger Preiserhöhungen hinnehmen. Und im Gegensatz zu ihnen sind Taxi-Unternehmen nicht subventioniert."
Auch Taxi-Wartezeit kann teurer werden
Wie hoch die Tarife im Einzelnen werden, hängt von den Unternehmen und ihrer Einigung mit der jeweiligen Stadt ab. Im Kreis Kleve etwa gelten die neuen Taxi-Tarife bereits. Die Grundgebühr wurde von 2,40 Euro pro Fahrt auf 2,80 Euro erhöht.
Das Kilometergeld liegt tagsüber bei 1,40 Euro pro Kilometer (vorher 1,30 Euro), nachts und am Wochenende ist der Preis bei 1,50 Euro geblieben. Lässt der Fahrgast den Taxifahrer länger als zumutbar warten, kostet ihn das neuerdings 35 Euro pro Stunde - vorher lag die Gebühr bei 28 Euro. "Bisher liegen uns keine weiteren Anträge vor, wir liegen im Landesdurchschnitt", sagt Kreissprecher Eduard Großkämper.
Etwas höher setzt die Stadt Dortmund den Durchschnitt an. "Bis Jahresende werden unsere Preise der Durchschnitt sein, wenn alle Erhöhungen erfolgt sind", erklärt Barbara Eckert von der städtischen Abteilung für Straßen- und Verkehrsrecht.
Seit März liegt der Grundpreis am Tag bei 2,80 Euro, nachts bei 3 Euro. Das Kilometergeld liegt bei 1,80 Euro am Tag und bei 1,95 Euro in der Nacht. Für ein Großraumtaxi werden 5,10 Euro Aufschlag fällig.