Bochum. Für den heutigen Mittwoch wird am Landgericht Bochum das Urteil im Prozess gegen eine Arztgattin erwartet, die ihren Liebhaber und den Vater ihres Babys mit 14 Messerstichen getötet haben soll. “Ich schäme mich so sehr“, hatte die Arztgattin bei ihrem “letzten Wort“ geschluchzt.

Am heutigen Mittwoch wird wohl einer der spektakulärsten Kriminalfälle in Bochum seit mehreren Jahren zu Ende gehen. Im Prozess gegen eine 32-jährige Arztgattin, die ihren Liebhaber ermordet haben soll, will der Vorsitzende Richter Hans-Joachim Mankel um 11.30 Uhr im Landgericht Bochum, Saal C 240, das Urteil verkünden. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihren 36-jährigen Geliebten und Vater ihres Babys im September vergangenen Jahres in seiner Bochumer Wohnung mit Tabletten betäubt und ihm dann Morphium gespritzt haben. Anschließend soll sie den bewusstlosen Mann mit 14 Messerstichen getötet haben.

Die Frau hatte ihren Mann monatelang mit dem 36-Jährigen betrogen und mit dem Liebhaber auch ein Kind gezeugt. Die Tat ereignete sich wenige Tage nach der Geburt des Kindes. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau ihren Liebhaber tötete, weil dieser den Ehemann der Frau über die Beziehung informieren wollte.

Verteidigung plädiert auf Totschlag und milde Strafe

In ihrem so genannten „letzten Wort“ hatte die angeklagte Arzthelferin, die zu lebenslanger Haft wegen Mordes bestraft werden soll, erstmal das Wort ans Gericht und die Opfer-Familie gerichtet. „Ich schäme mich so sehr“, schluchzte sie. Es sei ihr „unbegreiflich, was ich Schlimmes getan habe“. „Ich bin mir selbst so fremd, was da passiert ist“. Die Verteidigung plädiert auf Totschlag und eine mildere Strafe. (dapd/we)