Märkischer Kreis. .
Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptunfallursachen. Eine der gefährlichsten noch dazu. 14 Menschen verloren im Jahr 2009 auf den Straßen im Märkischen Kreis ihr Leben, 2010 registrierte die Polizei vier Unfalltote. Zahlen für 2011 liegen noch nicht vor.
Hinzu kamen im vergangenen Jahr 266 Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten und 855 mit leicht verletzten Personen. Mehr als zehn Prozent aller Unfälle waren auf unangepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.
Tempo drücken, nicht die Kasse füllen: Mit der offensiven Ankündigung von Geschwindigkeitskontrollen will die Polizei jetzt NRW-weit gegensteuern und die ewige Diskussion um Sicherheit und Schikane beenden. Wie Bernd Scholz, Leiter der Kreispolizeibehörde, erklärte, kündigt die Polizei ab sofort ihre geplanten Messeinsätze an. Gleichzeitig soll allerdings die Zahl der Kontrollen erheblich steigen.
Mehrjährige Untersuchungen im Märkischen Kreis hatten zu der Erkenntnis im NRW-Innenministerium beigetragen, dass angekündigte Tempokontrollen effektiver sind als spontane.
Derweil bleiben die fest installierten Messgeräte des Märkischen Kreises, die wir in der nebenstehenden Grafik eingezeichnet haben, weiter im Einsatz. Während die beiden neuartigen Säulen in Lüdenscheid und Plettenberg im Dauereinsatz sind, können die 22 Starenkästen nur sporadisch Raser ertappen. Der Kreis verfügt nur über zwei Kameras.
Die Städte Lüdenscheid und Iserlohn sowie der Kreis setzen zusätzlich Messfahrzeuge ein.
Geblitzt wurde bereits zu Zeiten, als die meisten Autos noch deutlich langsamer waren und kaum Verkehr auf Deutschlands Straßen herrschte. Im Januar 1957 testete das NRW-Innenministerium die Radarfalle in einem Feldversuch. Ein Jahr später nahm die Firma Telefunken die Serienproduktion auf.
Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein regelrechtes Wettrüsten zwischen Ordnungsbehörden und Autofahrern: Raser versuchen sich durch Hinweise aus Radio, Internet und Navi sowie eigenen Warngeräten oder reflektierenden Folien zu schützen. Die Behörden halten mit immer besserer Technik dagegen.