Fremdgehen: News, Berichte & Hintergründe

Fremdgehen ist ein großer Vertrauensbruch in einer Beziehung – dennoch ist fast jeder Dritte in einer Partnerschaft schon einmal oder mehrmals untreu gewesen.

Für die Meisten ist Fremdgehen ein No-Go, doch die Statistik zeigt: Jeder dritte Deutsche war schon einmal untreu. News, Infos und Berichte.

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Auch wenn es von vielen verurteilt wird und mit Scham besetzt ist: Untreue kommt in Beziehungen häufig vor. Das zeigt eine Studie von Elitepartner aus dem Jahr 2020: Fast jeder dritte Deutsche ist schon mindestens einmal fremdgegangen – noch vor wenigen Jahren war es nur jeder Fünfte.

Alle Fragen rund um das Thema Untreue – warum Menschen die Grenzen der Treue überschreiten, welche Anzeichen auf Untreue hindeuten und wie man mit den Folgen der Reue umgeht – beantworten wir in dieser Übersicht.

Warum gehen Menschen fremd?

Die Gründe für Untreue sind vielfältig und komplex. Oft wird angenommen, dass sexuelle Unzufriedenheit oder das Bedürfnis nach Abwechslung die Hauptmotive sind. Die Realität ist jedoch oft komplizierter. Auch emotionale Vernachlässigung, mangelnde Wertschätzung und tiefgreifende Beziehungsprobleme können zu Untreue führen. Experten betonen, dass der Akt des Fremdgehens oft weniger mit dem Partner zu tun hat als mit dem Bedürfnis des Fremdgehers nach Selbstbestätigung oder Flucht.

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Was sind typische Anzeichen für einen Seitensprung?

Obwohl jede Beziehung einzigartig ist, gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die als Warnsignale für Untreue angesehen werden können. Dazu gehören eine plötzliche Veränderung des Kommunikationsverhaltens, unerklärliche Abwesenheiten und Geheimniskrämerei in Bezug auf das eigene Handy oder soziale Medien. Auch ein distanziertes Verhalten kann ein Hinweis auf Untreue sein, ebenso wie ein plötzliches Übermaß an Geschenken oder Aufmerksamkeiten, die als Versuch gewertet werden können, Schuldgefühle zu kompensieren.

Weitere typische Verhaltensweisen, die auftreten können, sind:

  • Alleine fühlen trotz Beziehung: Damit ist nicht unbedingt die Abwesenheit des Partners und das damit verbundene „Alleinsein“ gemeint, sondern das Fehlen einer emotionalen Bindung.
  • Kein Sex mehr in der Beziehung: Wenn einer oder beide Partner überhaupt kein Bedürfnis nach körperlicher Nähe verspüren, kann das ein Warnsignal sein. Gleiches gilt, wenn Sex zur Pflichtübung wird.
  • Dauerstreit in Beziehungen: Ständige Streitigkeiten zeigen, dass in der Beziehung entweder auf mindestens einer Seite der Wille fehlt, eine Lösung zu finden, oder dass es tatsächlich Dinge gibt, über die man sich nicht einigen kann.

Gibt es den „typischen“ Fremdgeher?

Wer fremdgeht, hat oft das Stigma, für immer untreu zu sein. Zum Teil ist diese Annahme auch zutreffend: Ein Partner, der schon einmal fremdgegangen ist, ist eher untreu als jemand, der noch nie fremdgegangen ist. Schließlich sind Treue, Verbindlichkeit und Monogamie Werte, die für jeden Menschen einen unterschiedlichen Stellenwert haben können. 

Aus Sicht von Paartherapeuten sollte Untreue jedoch nicht als feste Charaktereigenschaft betrachtet werden, da das ein einmaliges Verhalten zur Persönlichkeit eines Menschen macht und nicht berücksichtigt, dass die Betroffenen aus ihren Fehlern lernen können.

Wann spricht man von einer Affäre?

Eine Affäre ist mehr als ein flüchtiger oder einmaliger Seitensprung. Es handelt sich um eine dauerhafte Beziehung, die sowohl emotional als auch körperlich sein kann und sich über einen längeren Zeitraum erstreckt – im Gegensatz zu einem One-Night-Stand, bei dem es bei einem einmaligen sexuellen Kontakt ohne tiefere emotionale Bindung bleibt. Affären können die Form heimlicher Treffen, regelmäßiger Kommunikation und emotionaler Bindungen neben der Hauptbeziehung annehmen.

Welche Phasen durchläuft eine Affäre?

Laut Paartherapeuten durchläuft eine Affäre typischerweise fünf Phasen, die sich oft schleichend entwickeln. Die erste Phase beginnt mit einem harmlosen Kontakt, bei dem emotionale Nähe aufgebaut wird, ohne körperlich zu werden. In der zweiten Phase vertieft sich die Bindung und die Beteiligten verbringen immer mehr Zeit miteinander, was häufig zu einer emotionalen Affäre führt. In der dritten Phase wird die Affäre körperlich. Die Affäre flieg in der vierten Phase meist auf, da sie viel Zeit und Aufmerksamkeit in Anspruch nimmt. In der letzten Phase geht es um die Entscheidung, ob die Affäre fortgesetzt oder beendet werden soll.

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Was bedeutet es, im Traum fremdzugehen?

Träume vom Fremdgehen sind oft mit Sorgen oder Schuldgefühlen verbunden, aber selten mit direkten Wünschen oder Vorahnungen. Psychologen sehen sie eher als Ausdruck innerer Konflikte, Wünsche oder Ängste. Sie können auch Verlustängste, das Bedürfnis nach Anerkennung oder Unsicherheiten in der Beziehung widerspiegeln. Träume bieten eine Möglichkeit, mit diesen unbewussten Gefühlen umzugehen.

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Wie geht man mit Schuldgefühlen nach einem Seitensprung um?

Jeder Mensch hat bestimmte Wertvorstellungen. Dazu gehören für viele die sexuelle und emotionale Treue. Werden sie durch einen Seitensprung verletzt, entstehen beim Betrüger oft Schuldgefühle und beim Betrogenen vor allem Schmerz. Das Paar hat dann viel Arbeit vor sich.

Eine offene Kommunikation mit dem Partner kann ein erster Schritt zur Heilung sein, auch wenn dies aufgrund des hinterlassenen Schmerzes nicht immer möglich oder angemessen ist. Ebenso wichtig ist es, die Verantwortung für den Seitensprung zu übernehmen und nach den Gründen für die Untreue zu suchen, um Gewissheit zu erlangen. Auch therapeutische Hilfe kann entscheidend sein, um Ursachenforschung zu betreiben und zu lernen, sich selbst zu verzeihen.

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Wann kann ein Seitensprung auch gut sein?

Diese Frage mag provokant erscheinen, aber einige Experten argumentieren, dass die Auseinandersetzung mit den Folgen einer Affäre auch positive Aspekte haben kann. Zum Beispiel kann es ein Weckruf sein, der beide Partner dazu bringt, ihre eigenen Bedürfnisse zu überprüfen. In einigen Fällen kann die Aufarbeitung der Untreue auch zu einer stärkeren Beziehung führen, indem Kommunikationsmuster verbessert und verborgene Problembereiche aufgedeckt werden. Der Weg zu einem solchen positiven Ergebnis ist jedoch oft schmerzhaft und schwierig.