Berlin. Untreue schmerzt immer, vor allem, wenn sie überraschend kommt. Doch laut einer Studie gibt es einen Tag, der dafür „vorbestimmt“ ist.
Untreue ist kein neues Phänomen. Doch eine britische Studie hat nun herausgefunden, wann sich Fremdgeherinnen und Fremdgeher am liebsten zu heimlichen Treffen verabreden und mit welchen Methoden sie ihre Affären so erfolgreich verbergen. Die Ergebnisse der Studie lesen sich wie das Drehbuch eines perfekt ausgeklügelten Plans – minutiös abgestimmt und bis ins kleinste Detail durchdacht.
Laut der Studie, die von der Online-Partnervermittlung „Illicit Encounters“ in Auftrag gegeben wurde, treffen sich Fremdgeher durchschnittlich zweimal pro Woche mit ihrem Affärenpartner. Befragt wurden 1.000 Nutzer der Plattform, die sich darauf spezialisiert hat, Verheiratete mit Affärenwilligen zusammenzubringen.
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An diesem Tag gehen die meisten Menschen fremd
Das Ergebnis zeigt: Der Freitagabend um 18.45 Uhr ist der Spitzenreiter unter den Seitensprung-Terminen. Auch der Dienstagabend nimmt einen prominenten Platz ein. Und das aus einem überraschend pragmatischen Grund: „Unsere Studie zeigt, dass Fremdgeher Gewohnheitstiere sind“, erklärt Christian Grant, Sprecher von „Illicit Encounters“. „Sie folgen strengen Routinen, um ihr Doppelleben zu schützen.“ Ganze 64 Prozent der Befragten gaben an, sich an einen festen Zeitplan für ihre Affären zu halten – nicht zuletzt, um ihr Verhalten unauffällig erscheinen zu lassen.
Die beliebtesten Tage fürs Fremdgehen – in absteigender Reihenfolge:
- Freitag
- Dienstag
- Donnerstag
- Mittwoch
- Montag
- Samstag
- Sonntag
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Fremdgehen nach Plan: Warum Betrüger festen Routinen folgen
Prof. Dr. Ines Iwen, Paartherapeutin und Professorin an der IBA Berlin mit eigener Praxis in Berlin, Weimar und Erfurt, bestätigt, dass regelmäßige Muster Affären weniger verdächtig erscheinen lassen: „Wenn jemand immer dienstags oder freitags zum Sport geht, fällt das weniger auf, als wenn die Freizeitpläne ständig wechseln.“
Der Freitagabend wird dabei oft strategisch genutzt: Während dieser Abend für die Affäre reserviert ist, wird der Samstag dem offiziellen Partner gewidmet – oft als Wiedergutmachung. „Das Date am Samstag ist oft Ausdruck von Schuldgefühlen wegen der Affäre am Freitag“, erklärt Christian Grant von Illicit Encounters. Er rät Paaren deshalb, hellhörig zu werden, wenn der Partner am Freitagabend regelmäßig mit Kollegen ausgeht und am Samstag plötzlich die große Romantik aufblüht.
Auch der Dienstag hat seinen festen Platz im Schema. „So kann ein Wiedersehen nach drei bis vier Tagen in relativ regelmäßigen Abständen stattfinden“, erklärt Paartherapeutin Iwen. Dieses Timing wirke nicht nur unverdächtig, sondern gebe der Affäre auch eine gewisse Regelmäßigkeit – eine Art Stabilität im Verborgenen.
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Die besten Ausreden für ein Doppelleben
Auch die Tarnung der heimlichen Treffen folgt klaren Mustern. Die häufigste Ausrede, mit der die Affäre geheim bleiben soll: ein angeblicher „After-Work-Drink mit Kollegen“. Laut der Studie greifen 92 Prozent der Befragten auf diesen Grund zurück, um ihre Abwesenheit zu erklären.
Ebenfalls beliebt: der angebliche Besuch im Fitnessstudio. 72 Prozent der Befragten nannten diese Erklärung – und das lässt sich leicht erklären. In einer weiteren Untersuchung der Plattform gaben rund 30 Prozent an, ihren Affärenpartner genau dort kennengelernt zu haben. Weitere klassische Ausreden wie „Ich stecke im Stau“ oder „Ich muss noch schnell einkaufen“ runden die Top-Ausreden ab.
Iwen ergänzt, dass auch berufliche Überlastung, vermeintliche Dienstreisen, ein plötzlich gesteigertes Interesse an Hobbys oder ein hilfsbedürftiger Freund oder eine hilfsbedürftige Freundin oft als Vorwand dienen.
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Affären im Alltag: Ein durchdachtes Doppelleben
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Fremdgeher dabei keineswegs spontan handeln. Vielmehr folgt ihr Handeln einer klaren Strategie: Feste Routinen und wohlüberlegte Ausreden minimieren das Risiko, entdeckt zu werden. „Es ist erstaunlich, wie planvoll Fremdgeher vorgehen, um ihr Doppelleben zu schützen“, resümiert Grant.
Eine traurige Erkenntnis bleibt: Routine und Strategie mögen Affären verbergen, lösen aber selten die eigentlichen Probleme, die zum Seitensprung geführt haben. Doch welche Motive treiben Menschen wirklich in die Arme eines anderen? Laut Experten gibt nur drei Gründe, die zu Untreue führen.