Frankfurt am Main. Fast jede vierte neu besetzte Stelle ist 2010 in Deutschland über persönliche Kontakte vergeben worden. Die Einstellungspraxis unterscheidet sich je nach Firmengröße stark. Ungelernte finden jeden dritten Job über persönliche Netzwerke.

Fast jede vierte neu besetzte Stellen ist 2010 in Deutschland über persönliche Kontakte vergeben worden. Dies geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) unter 15.000 Unternehmen hervor.

Auch über Stellenangebote in Zeitungen und Zeitschriften wurde demnach jeder vierte Job vergeben. Die Arbeitsagenturen vermittelten jeden siebten Arbeitsplatz, ebenso Stellenbörsen im Internet. Private Arbeitsvermittler, eigene Inserate Arbeitsuchender und die Übernahme von Leiharbeitern spielen der Befragung zufolge dagegen eine vergleichsweise untergeordnete Rolle.

Die Einstellungspraxis unterscheidet sich ja nach Firmengröße stark. Während Kleinstbetriebe rund die Hälfte ihrer freien Stellen über persönliche Netzwerke vergeben, ist dies bei Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitern nur bei etwa einem Zehntel der Neueinstellungen der Fall.

"Das ist insofern plausibel, als mit wachsender Größe einer Organisation auch deren Arbeitsteilung steigt", erklären die Autoren der IAB-Studie. An der Auswahl der Bewerber seien verschiedene Organisationseinheiten beteiligt, Auswahlprozesse häufig formaler strukturiert. Bei den Großbetrieben werden die meisten Stellen über Jobangebote im Internet vergeben. Knapp jeder dritte Arbeitsplatz wird hier über diesen Weg besetzt.

Ungelernte finden jeden dritten Job über persönliche Netzwerke. Bei Menschen mit Hochschulabschluss steht dagegen das Internet an erster Stelle - fast jeder dritte Hochschulabsolvent fand seinen Arbeitsplatz über Online-Anzeigen. (dapd)