Berlin. Eine Frauenquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte - so lautet die Forderung prominenter Frauen aus Politik, Wirtschaft und Verbänden. Mit der heute vorgestellten “Berliner Erklärung“ wollen sie ein gesellschaftliches Bündnis zur Förderung der Gleichberechtigung ins Leben rufen und Unterschriften für ihr Anliegen sammeln. Diese wollen sie dann Bundeskanzlerin Angela Merkel übergeben.
Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien fordern eine gesetzliche Frauenquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen. "Wir wollen und werden es nicht länger hinnehmen, dass bei uns in Deutschland Frauen in den Spitzen der größten Unternehmen kaum präsent sind", sagte die CDU-Abgeordnete Rita Pawelski.
Noch bis Ostern will die Initiative Unterschriften sammeln und die Listen an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben. Ziel ist es, bis 2013 einen Gesetzesentwurf auf den Weg zu bringen, da dann die meisten Aufsichtsräte neu besetzt werden. Spätester Zeitpunkt sei die nächste Runde der Neubesetzungen 2018.
Die Berliner Erklärung will ein gesellschaftliches Bündnis auf den Weg bringen
Die Berliner Erklärung will den Grundstein für ein gesellschaftliches Bündnis, das Maßnahmen zur Umsetzung der Gleichberechtigung in den Unternehmen auf den Weg bringen möchte, bilden. Prominente Frauen aus Politik, Verbänden, Wirtschaft und Gesellschaft haben die Erklärung unterschrieben – darunter Senta Berger, Alice Schwarzer, Maria Furthwängler und Friede Springer.
Sechs der führenden Frauenverbände in Deutschland – Business and Professional Women (BPW), Deutscher Juristinnenbund (djb), Deutscher LandFrauenverband, European Women‘s Management Development (EWMD), Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR), Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) unterstützen die Initiative. Auch Maria Böhmer, Vorsitzende der Frauen Union und Bundesarbeitersministerin Ursula von der Leyen(CDU) gehören zu den Erstunterzeichnerinnen der Initiative.
Bundesfamilienministerin Schröder hat die Erklärung nicht unterzeichnet
Andreas Nahles (SPD), Katrin Göring-Eckardt (Grüne), Hannelore Kraft (SPD-Ministerpräsidenten von NRW) und viele weitere Frauen wollen die Initiative nutzen, um "mit vereinten Kräften" das politische Ziel der Frauenquote zu erreichen. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hatte die Erklärung nicht unterzeichnet. Schröder gilt als Anhängerin einer sogenannten "Flexi-Quote". (thei, dapd)