Düsseldorf. Noch sind einige Fragen offen zum Fall des von der Polizei erschossenen Mouhamed Dramé. Anfang Januar dürfte es Antworten geben.
Die Dortmunder Staatsanwaltschaft dürfte die Öffentlichkeit in diesem Jahr nicht mehr über die vollständigen Ermittlungsergebnisse zu den tödlichen Polizeischüsse auf den 16-jährigen Senegalesen Mouhamed Dramé Anfang August in Dortmund informieren.
„Realistisch ist aus heutiger Sicht Anfang Januar“, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Carsten Dombert am Montag dieser Redaktion. Die Ermittlungsergebnisse lägen zwar fast vollständig vor, die Staatsanwaltschaft warte aber noch auf die Ergebnisse von „zwei, drei kleineren Gutachten“.
Polizeischüsse auf Jugendlichen in Dortmund: Weiterer Ermittlungsbedarf
Nach Informationen dieser Zeitung soll es unter anderem noch Ermittlungsbedarf geben zur Wirkung des zweiten Taser-Schusses auf den Jugendlichen. Nach bisherigen Erkenntnissen hatte der erste Taser-Schuss nicht getroffen und der zweite nicht die erwünschte Wirkung gezeigt. Das „Distanzelektroimpulsgerät“ lähmte den Jugendlichen offenbar nicht, sondern fügte ihm Schmerzen zu. Inzwischen ist bekannt, dass wohl nur 0,7 Sekunden nach dem zweiten Taser-Schuss der erste Schuss aus der Maschinenpistole fiel.
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Gegen den MP-Schützen wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt, gegen vier weitere beteiligte Polizisten wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung beziehungsweise zur Anstiftung dazu.
Laut der Dortmunder Staatsanwaltschaft werden die Anwälte der Beschuldigten in Kürze Einblick in die umfangreichen Ermittlungs-Akten erhalten und ihre Mandanten informieren können. Dann bekommen sie die Gelegenheit zur Stellungnahme.
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