Düsseldorf. Seit Wochen diskutieren Politiker aller Parteien über eine mögliche Pkw-Maut in Deutschland. NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) machte in einem Interview nun unmissverständlich klar, was er von den aktuellen Plänen hält: “Das riecht und schmeckt immer mehr nach Murks-Maut.“

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) lehnt auch eine Pkw-Maut nur auf Autobahnen und Bundesstraßen ab. "Das riecht und schmeckt immer mehr nach Murks-Maut", sagte er am Montag im WDR zu dem sich abzeichnenden Kompromiss bei der Pkw-Maut.

Das Konzept sei nicht schlüssig. Im kleinen Grenzverkehr werde sich der Verkehr auf mautfreie Straßen verlagern. Ein besseres Konzept sei die Ausweitung der LKW-Maut auf allen Straßen.

Groschek widersprach der von CSU-Chef Horst Seehofer geäußerten Ansicht, dass die Maut komme: "Das würde ich glauben an dem Tag, wo Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen. Das war wahrscheinlich sein Beitrag zum Fassanstich auf dem Oktoberfest."

NRW-CDU hatte Maut-Pläne kritisiert

Die nordrhein-westfälische CDU will sich erst äußern, wenn der Gesetzesentwurf auf dem Tisch liege. Alles andere wäre Spekulation, sagte eine Sprecherin. Die NRW-CDU hatte die ursprünglichen Pläne von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) für eine Maut auf allen Straßen abgelehnt.

Landeschef Armin Laschet hatte eine Maut auf allen Straßen als "Eintrittsgeld für Ausländer" kritisiert und vor negativen Folgen für die Grenzregionen gewarnt. (dpa)