Essen. . NRW-Verkehrsminister Groschek (SPD) bricht eine Lanze für den Radschnellweg Ruhr. Das Projekt gehöre in den Bundesverkehrswegeplan, sagte Groschek im Ruhrparlament. Die Politiker dort redeten auch über die drohende Vergrößerung des Parlaments. Es wird schon als „Volkskongress“ verspottet.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) hält den Bau eines Radschnellwegs Ruhr („Radautobahn“) für dringend geboten. „Der Radschnellweg gehört in den Bundesverkehrswegeplan. Er würde diese Region auf einen Schlag zehn Jahre in die Zukunft befördern“, sagte Groschek im Ruhrparlament in Essen. Andere Metropolen in NRW, zum Beispiel Düsseldorf, investierten heute schon viel Geld in neue Angebote für die Nahmobilität.

Zurzeit läuft eine Machbarkeitsstudie für die „Radautobahn“, die auf 100 Kilometern Länge Hamm und Duisburg verbinden soll: möglichst kreuzungsarm, beleuchtet und mit breiten Fahrspuren. Kosten: voraussichtlich 100 Millionen Euro.

„Die Wähler wollten es anders“

Groschek ist zuversichtlich, dass Großprojekte wie der Rhein-Ruhr-Express (RRX) zügig verwirklicht werden. Vier Firmen böten bei der Ausschreibung um den Betrieb der Züge mit. Aber noch fehle die Finanzierungsvereinbarung mit dem Bund und dem Eisenbahnbundesamt. „Der RRX macht im Revier Schluss mit dem Prinzip Ölsardine in Bimmelbahn“, sagte Groschek.

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Der Minister forderte außerdem den Lückenschluss der A52 zwischen den Autobahnen A2 und A42.

Die drohende Vergrößerung des Ruhrparlamentes von 71 auf mindestens 138 und möglicherweise sogar auf 163 Mitglieder war gestern Thema im RVR-Verbandsausschuss. Inzwischen sprechen sogar Groschek und RVR-Politiker in Anlehnung an das chinesische Riesenparlament spöttisch über einen „Volkskongress“. Parteiübergreifend herrscht Einigkeit darüber, dass die doppelt so große und doppelt so teure RVR-Vollversammlung rechtlich nicht mehr zu verhindern sein dürfte. Das hatte jüngst auch Innenminister Ralf Jäger (SPD) klargestellt.

Der Verbandsausschuss forderte allerdings den Landtag auf, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass im Ruhrparlament zumindest „der Wählerwille abgebildet ist“. Weil die Reserveliste der SPD zu kurz ist, würde im neuen Ruhrparlament die CDU stärkste Fraktion.