Brüssel. Der Luxemburger Jean-Claude Juncker wurde auf dem EU-Gipfel zum neuen Präsidenten der EU-Kommission bestimmt. Das Mandat Junckers läuft über fünf Jahre. Die Nominierung war unter den 28 Staats- und Regierungschefs höchst umstritten.

Der EU-Gipfel hat den konservativen Luxemburger Jean-Claude Juncker (59) als neuen Präsidenten der EU-Kommission benannt. Das berichtete EU-Ratschef Herman Van Rompuy am Freitag in Brüssel.

Die Nominierung war unter den 28 Staats- und Regierungschefs höchst umstritten. Großbritanniens Premier David Cameron und der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban stimmten nach Angaben von Diplomaten gegen Juncker.

Juncker ist nach Ansicht Camerons ungeeignet, den Topjob zu übernehmen. Bisher wurde der Chef der mächtigen Behörde einvernehmlich von den Staatenlenkern bestimmt.

Mandat Junckers läuft über fünf Jahre

Juncker soll am 16. Juli vom Europaparlament gewählt werden. Dafür sind mindestens 376 der insgesamt 751 Stimmen nötig. Da die Sozialdemokraten bereits signalisierten, dass sie Juncker wählen wollen, hat der frühere Euro-Retter Juncker gute Chancen, diese Hürde zu überwinden. Junckers Europäische Volkspartei (EVP) ist die stärkste Fraktion in der Volksvertretung.

Das Mandat Junckers läuft über fünf Jahre. Die EU-Kommission ist eine Art Geschäftsführung der EU - nur sie kann Gesetze vorschlagen. (dpa)