Düsseldorf. . Als abwegig hat NRW-Integrationsminister Schneider einen bevorstehenden Wahlkampfauftritt des türkischen Ministerpräsidenten Erdogan in NRW kritisiert. Erdogan habe sich nicht als Präsident hier lebender Türken aufzuspielen, sagte Schneider: “Ministerpräsident der Türken in NRW ist Hannelore Kraft“.
NRW-Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) hat den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, auf seinen Wahlkampfauftritt am 24. Mai in der Kölner Lanxess-Arena zu verzichten. „Ich halte den Besuch in Ablauf und Inhalt für abwegig und unangemessen“, sagte Schneider dieser Zeitung. „Der Besuch kommt einem Missbrauch des Gastrechts nahe. NRW ist der falsche Ort für Erdogans Wahlkampfauftritte.“ Der Besuch habe erkennbar mit Erdogans Ansinnen zu tun, neuer Präsident der Türkei zu werden.
Bei der Wahl des türkischen Präsidenten am 10. August können erstmals auch außerhalb der Türkei lebende Türken ihre Stimme abgeben. Von den fünf Millionen in Deutschland lebenden Auslandstürken wohnen die meisten in NRW. Erdogan will in Köln zum zehnjährigen Bestehen der Union Europäisch-Türkischer Demokraten (UETD) reden.
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NRW-Minister Schneider bezeichnete es als „nicht akzeptabel“, dass Erdogan wiederholt in der Rolle des Präsidenten der in NRW lebenden Auslandstürken aufgetreten sei. „Ministerpräsident der Türken in NRW ist Hannelore Kraft und nicht Herr Erdogan“, sagte Schneider. Im Interesse der Beziehungen zwischen NRW und der Türkei sollte der türkische Ministerpräsident deshalb beim Besuch seiner Landsleute auf Wahlkampfreden verzichten.