Washington. US-Präsident Barack Obama hat anlässlich des persischen Neujahrsfestes Newroz eine Einigung im Streit um das iranische Nuklearprogramm in Aussicht gestellt. Obama appellierte an die Führung in Teheran, die Welt zu überzeugen, dass das Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecke dient.
In einer Videobotschaft zum persischen Neujahrsfest Newroz hat US-Präsident Barack Obama die iranische Regierung zur Zusammenarbeit bei den Atomgesprächen aufgerufen. "Es gibt die Chance, eine Einigung zu erreichen, wenn der Iran bedeutende und nachprüfbare Schritte unternimmt, um die Welt zu überzeugen, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient", erklärte Obama am Donnerstag in Washington. "Echter diplomatischer Fortschritt in diesem Jahr kann dabei helfen, neue Möglichkeiten und Wohlstand für die iranische Bevölkerung auf Jahre zu eröffnen."
Der Westen und Israel verdächtigen den Iran, an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet dies und beharrt auf seinem Recht zur zivilen Nutzung der Nuklearenergie. Die internationale Gemeinschaft hat wegen des Atomstreits scharfe Sanktionen verhängt.
"Die wirtschaftlichen Härten, die so viele Iraner in den vergangenen Jahren wegen der Entscheidungen ihrer politischen Führer erlitten haben, hat Ihr Land und die Welt um die außerordentlichen Fähigkeiten und Beiträge gebracht, die Ihr Land zu bieten hat", wandte sich Obama an die iranische Bevölkerung. "Sie haben Besseres verdient."
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Lösung bis Ende Juli
Seit der Wahl des reformorientierten iranischen Präsidenten Hassan Ruhani im vergangenen Sommer haben die Bemühungen für eine Beilegung des Atomkonflikts neuen Schwung bekommen. Im November einigte sich Teheran mit der sogenannten 5+1-Gruppe - die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland - auf ein Interimsabkommen.
Darin sagte der Iran unter anderem zu, seine Urananreicherung im Gegenzug für erste Sanktionserleichterungen für zunächst sechs Monate einzufrieren. Bis Ende Juli soll eine endgültige Lösung gefunden werden, am Mittwoch endete die jüngste Verhandlungsrunde in Wien. (afp)