Teheran. .
Bei den Feiern zum 35. Jahrestag der iranischen Revolution hat Präsident Hassan Ruhani „faire und konstruktive“ Atomgespräche gefordert. „Iran ist bereit zu fairen und konstruktiven Verhandlungen im Rahmen der internationalen Regeln. Wir hoffen, dieselbe Bereitschaft auf der anderen Seiten bei den anstehenden Gesprächen zu sehen“, sagte Ruhani gestern in der live im Fernsehen übertragenen Rede auf dem Asadi-Platz in Teheran mit Blick auf die internationalen Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm.
Eine „militärische Aktion“ gegen das iranische Atomprogramm bezeichnete Ruhani gleichzeitig als „Illusion“. Eine derartige Option gebe es „auf keinem Tisch der Welt“, sagte der Präsident mit Blick auf die Regierungen in Israel und den USA, die immer wieder versichert hatten, ein Militärschlag gegen die iranischen Atomanlagen bleibe eine Möglichkeit. Die Gespräche nannte Ruhani einen „historischen Test“ für Europa und die USA, die „brutale, illegale und schlechte Sanktionen“ gegen den Iran verhängt hätten.
Der gemäßigte Kleriker Ruhani hat seit seinem Amtsantritt im August in den seit Langem stockenden Atomgesprächen mit dem Westen einen Durchbruch erreicht. Das am 24. November geschlossene Interimsabkommen mit der 5+1-Gruppe der fünf UN-Vetomächte und Deutschland sieht vor, dass der Iran im Gegenzug für die Lockerung gewisser Sanktionen sein Atomprogramm einfriert und verschärfte Kontrollen zulässt. Bis zu einem endgültigen Abkommen bleiben jedoch noch viele Streitfragen.
„Tod Amerika“ und „Tod Israel“
Schon am Vormittag strömten gestern hunderttausende Menschen auf der Straße der Revolution zum riesigen Asadi-Platz im Westen des Stadtzentrums, wo Ruhani am Mittag seine Rede hielt. Die Feierlichkeiten zum 35. Jahrestag der iranischen Revolution wurden wie üblich bei offiziellen Kundgebungen von den Rufen „Tod Amerika“ und „Tod Israel“ begleitet.