Düsseldorf. . Der CDU-Fraktionschef Armin Laschet ruft die Eltern dazu auf, der CDU ausgefallene Unterrichtsstunden zu melden. Er wirft Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) vor, das Problem unter den Teppich zu kehren und die ausgefallenen Stunden nicht mehr zählen zu lassen.
Der Streit um Unterrichtsausfall in NRW spitzt sich zu. Zehn Wochen vor der Kommunalwahl will die CDU in Eigenregie Hinweise zu Fehlstunden an Schulen zu sammeln. „Frau Löhrmann will ein unliebsames Thema unter den Teppich kehren“, warf Landtagsfraktionschef Armin Laschet der Grünen-Schulministerin vor. Stundenausfall lasse sich aber nicht bekämpfen, indem man die Statistik abschaffe.
Ausdrücklich rief Laschet Eltern, Lehrer und Schüler auf, der CDU ausgefallene Stunden zu melden. „Bitte schreiben Sie uns, wo Sie der Schuh drückt“, heißt es. In NRW mehren sich laut CDU Klagen über Unterrichtsausfälle. Stunden würden nicht gegeben, weil zu wenig Lehrer da seien, schreibt Laschet in einer Mitteilung. Zahlen nennt er nicht.
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CDU und FDP werfen Löhrmann vor, dass sie den Stundenausfall in NRW seit ihrem Amtsantritt vor dreieinhalb Jahren nicht mehr erhoben hat. Ende Januar eskalierte der Konflikt, als Gutachter der Uni Bochum in einer vom Land beauftragten Studie empfahlen, auf eine verlässliche aufwändige Statistik zu verzichten, da sie umgerechnet rund 700 Lehrerstellen kosten würde. Statt Unterrichtsausfall zu messen, so die Wissenschaftler, sollte das Geld besser ausgegeben werden, um ihn zu vermeiden.
Neue Stichprobe angekündigt
Vor ihrem weiteren Vorgehen wollen die Fachpolitiker im Landtag die Autoren der Studie detailliert befragen. Nach einer hitzigen Parlamentsdebatte Ende Februar kündigte Löhrmann dann eine Stichprobe noch in 2014 an, falls sich die Fraktionen nicht „zeitnah“ auf eine solide Messmethode einigen könnten.
Die zuletzt vor fünf Jahren in NRW angewandte Methode ist stark fehlerbehaftet. Eigene Prüfungen des Landesrechnungshofs ergaben, dass der Stundenausfall doppelt so hoch war wie es die damalige Regierung Rüttgers gemessen hatte. Grünen-Fraktionsgeschäftsführerin Sigrid Beer kritisierte Laschets Aktion als „bildungspolitischen Populismus“.