Nach zehn Tagen Sperrung wegen akuter Bauschäden wird am kommenden Montag der Schulbetrieb im Otto-Pankok-Gymnasium wieder aufgenommen. Das Ende einer unerwarteten schönen „Schulpause“? Von wegen! Mit einer logistischen Meisterleistung ist es der Schulleitung auch ohne eigenes Gebäude gelungen, so etwas wie Schulalltag für die meisten Schüler auf die Beine zu stellen. Statt Unterrichtsausfall gab es Tapetenwechsel.
„Die Jahrgänge 5, 6, 7, 8, 9, 11 konnten komplett während der Zeit der Schulschließung mit Fachunterricht und Projekttagen versorgt werden“, stellt Ulrich Bender, der stellvertretende Schulleiter, zufrieden fest. Sein Job an den vergangenen zehn Tagen war Unterrichtsversorgung in einer Ausnahmesituation. Das zunächst größte Problem, wo bekomme ich für 700 Schüler Räume her, löste sich schnell. Viele Einrichtungen waren bereit, das Gymnasium irgendwie zu unterstützen.
Die benachbarte Realschule nahm die Jahrgangsstufen 5 und 6 spontan auf. Die Klassen 8 gingen für ein Theater-Projekt ins Backstein-Theater und ins Theater an der Ruhr. Die Klassen 9 bekamen Unterschlupf in der Tanzschule Ritter und in 13 Sozialeinrichtungen der Stadt, wo sie sich dem Projekt „Ich-sozial-Verantwortung“ widmeten. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 zogen sich in Räumlichkeiten der VHS zurück, wo sie sich mit dem Thema „Lebensplanung“ befassten.
„Lediglich die Jahrgangsstufen 10 und 12 wurden zum großen Teil mit Aufgaben für Studientage versorgt“, berichtet Bender. Dennoch konnte auch für diese Schüler teilweise der Fachunterricht in Deutsch gerettet werden – in der Luisenschule fand sich ein Raum. Und die Arbeitsgruppen zur Abiturvorbereitung blieben auch nicht auf der Straße, sie konnte die Schulleitung im Medienhaus und im Stadtarchiv unterbringen. Alle in der Schulgemeinde und alle helfenden Einrichtungen, so Bender, hätten ein hohes Maß an Kreativität und Flexibilität gezeigt. Am Ende der Woche mag die Schadensbilanz am Gebäude bedenklich ausfallen, ansonsten heißt es: „Trotz der widrigen Umstände gelang eine sinnvolle Erziehungs- und Bildungsarbeit.“