Baden-Baden. Ein ARD-Fernsehteam ist offenbar in Ägypten angegriffen worden, als es über einen Anschlag auf das Polizeihauptquartier berichten wollten. Nach Angaben des SWR wurden zwei Mitarbeiter verletzt, sie kamen mit Schnittwunden ins Krankenhaus. Erst Warnschüsse konnten die Männer befreien.
Ein Fernsehteam des SWR ist nach Angaben des Senders bei Dreharbeiten in Ägypten angegriffen worden. Zwei der Angegriffenen erlitten Schnittwunden und mussten im Krankenhaus behandelt werden, wie der SWR am Freitag auf seiner Internetseite mitteilte. Zudem hätten sie sich schwere Prellungen zugezogen.
Die drei Mitarbeiter wurden den Angaben zufolge von einer wütenden Menschenmenge attackiert, als sie für die ARD über den Bombenanschlag auf das Polizeihauptquartier im Zentrum der Hauptstadt Kairo berichten wollten.
Mehrere aufgebrachte Anwohner bezichtigten das Fernsehteam demnach, "Unterstützer der Muslimbrüder" und "Verräter" zu sein, hieß es auf der Internetseite. Kameramann, Produzent und Fahrer hätten sich daraufhin zurückgezogen, seien aber weiter verfolgt worden. Sie seien "massiv geschlagen und mit scharfen Gegenständen attackiert" worden. Auch Kamera und Ausrüstung seien beschädigt worden.
Zivilpolizist aus Ägypten half den Sendermitarbeitern
Ein ägyptischer Zivilpolizist sei dem Fernsehteam schließlich zur Hilfe geeilt und habe die drei Männer mit Warnschüssen befreit. Bei dem Bombenangriff auf die Polizeizentrale wurden vier Menschen getötet. (afp)