Kairo. Bei der Explosion einer Autobombe in der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind am Freitagmorgen mehrere Menschen getötet worden. Offenbar hat der Anschlag, bei dem es auch viele Verletzte gegeben hat, dem Kairoer Polizeihauptquartier gegolten. Am Vormittag explodierten in Ägypten noch weitere Bomben.

Bei einem Anschlag in der Innenstadt der ägyptischen Hauptstadt Kairo sind mindestens vier Menschen getötet worden. Weitere 51 Menschen wurden verletzt, wie ein Polizeisprecher am Freitag im ägyptischen Staatsfernsehen sagte. Der Anschlag habe einem Polizeihauptquartier in der Hauptstadt gegolten. Nach Angaben des Innenministeriums seí eine Autobombe explodiert.

Wenig später explodierte eine weitere Bombe nahe einer U-Bahn-Station im Stadtteil Dokki. Mehrere Polizisten wurden verletzt, berichtete das staatliche Fernsehen. Nahezu zeitgleich detonierte ein dritter Sprengsatz vor einer Polizeiwache an einer Straße zu den Pyramiden von Gizeh, wie die Behörden mitteilten. Bei dieser Explosion seien laut Informationen des Innenministeriums keine Menschen zu Schaden gekommen.

Ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete, die Außenwand des mehrstöckigen Polizeihauptquartiers sei großteils zerstört. In der Straße vor dem Polizeihauptquartier klaffe zudem ein tiefer Krater. Eine riesige Rauchwolke hing am Himmel über dem Zentrum der ägyptischen Hauptstadt. Auch ein benachbartes islamisches Museum sei beschädigt worden, hieß es.

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Am Samstag jährt sich der Ausbruch der Revolution gegen Langzeitpräsident Husni Mubarak zum dritten Mal. Aus Furcht vor Anschlägen hatte die Übergangsregierung Sicherheitsvorkehrungen bereits erhöht. So stellten etwa die staatlichen Eisenbahnen am Donnerstag den Betrieb zwischen Oberägypten und Kairo ein.

Wiederholt Polizisten und Soldaten getötet

Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi im Juli vergangenen Jahres wurden bei Anschlägen in Ägypten immer wieder Polizisten und Soldaten getötet. Die blutigste Attacke riss im Dezember auf der Sinai-Halbinsel 15 Menschen in den Tod, die meisten von ihnen waren Polizisten. Zu dem Autobombenanschlag eines Selbstmordattentäters auf das Hauptquartier der Sicherheitskräfte in der Region bekannte sich damals die dem Terrornetzwerk Al-Kaida nahestehende Gruppe Ansar Beit al-Makdis. (dpa/afp)