Berlin. . Die 18.000 Soldatinnen, die derzeit bei der Bundeswehr Dienst tun, werden in der Truppe nicht akzeptiert. Bei ihren männlichen Kollegen herrscht die Meinung vor, seitdem es Frauen in der Bundeswehr gebe, gehe es bergab. Frauen widerum fühlen sich von ihren Kritikern belästigt.
Frauen in der Bundeswehr kämpfen noch immer mit massiven Vorbehalten – teilweise nimmt die Skepsis der männlichen Kollegen sogar zu: Mehr als jeder zweite Soldat sieht die Truppe wegen der Integration von Frauen im Abwärtstrend, jeder dritte spricht Frauen die Eignung für das harte Leben im Einsatz ab und fürchtet Kampfkraft-Einbußen.
Das ist das Ergebnis einer Studie von Bundeswehr-Wissenschaftlern, die das Verteidigungsministerium am Freitag vorgestellt hat. Soldatinnen berichten umgekehrt über sexuelle Belästigung: Jede vierte klagt über unerwünschte Berührungen, jede zweite über anzügliche Witze und Bemerkungen. Fazit der Befragung von rund 14.500 Soldatinnen und Soldaten: Seit der Öffnung der Bundeswehr für Frauen im Jahr 2001 hätten die Soldatinnen zwar an Selbstbewusstsein gewonnen, Akzeptanz fänden sie aber noch nicht. Zum Teil wurden die Vorbehalte sogar größer.
Derzeit dienen rund 18.000 Soldatinnen in der Bundeswehr, das entspricht etwa zehn Prozent der Zeit- und Berufssoldaten; die ersten sind in Führungspositionen aufgestiegen, etwa als Kompaniechefin. Doch laut Studie meint jeder fünfte Soldat, Frauen seien ungeeignet für militärische Führungspositionen.
Minderjährige Rekruten
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärte, die Bundeswehr müsse attraktiver für Frauen werden. Zugleich verteidigte sie die Rekrutierung von Minderjährigen.
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Nach einer am Freitag öffentlich gewordenen Statistik wurden im vergangenen Jahr 1032 Jugendliche im Alter von 17 Jahren als freiwillig Wehrdienstleistende oder Zeitsoldaten eingestellt.
Das Ministerium erklärte, die Praxis entspreche geltendem Recht und auch der UN-Kinderrechtskonvention: Die Eltern hätten ihr Einverständnis gegeben, an der Waffe würden die Jugendlichen zwar ausgebildet, aber nicht eingesetzt. Von der Leyen sagte: „Wie in allen anderen Ausbildungsberufen auch können junge Menschen ab 17 bei uns anfangen.“ Die Linkspartei hatte dies als Doppelmoral kritisiert, weil der Einsatz von Kindersoldaten international geächtet werde.
Style-Guide der Bundeswehr
Der Style-Guide der Bundeswehr
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Tätowierungen
Tätowierungen sind erlaubt, aber die Motive dürfen nicht diskriminierend oder pornografisch sein.
Tätowierungen
Beim Tragen einer Uniform dürfen Tätowierungen nicht sichtbar sein. Dazu zählen der gesamte Kopfbereich einschließlich Mundinnenraum, der Bereich des Halses bis zum geschlossenen Hemdkragen, Unterarme und Hände.
Piercings
Tunnel im Ohrläppchen sind nur zulässig, wenn sie durch eine hautfarbene Abdeckung bis zu
einem Durchmesser von 15 mm vollständig abgedeckt werden. Schmuckimplantate sind am ganzen Körper nicht zulässig.
Haarschnitt
Modische Frisuren sind erlaubt, allerdings dürfen sie nicht zu auffällig sein - kein Irokesenschnitt, Sidecut, Ornamentschnitt.
Haarschnitt
Die Haare müssen bei Herren kurz geschnitten sein. Ohren und Augen dürfen nicht
bedeckt sein. Die Haare dürfen "bei aufrechter Kopfhaltung Uniform- und Hemdkragen
nicht berühren".
Haarschnitt
Auch bei Soldatinnen dürfen die Haare die Augen nicht bedecken. "Haare, die bei aufrechter
Körper- und Kopfhaltung die Schulter berühren würden, sind am Hinterkopf komplett gezopft auf dem
Rücken oder gesteckt zu tragen." Dabei müssen die Haarspangen dezent sein.
Haarfarbe
Haarfärbungen, Tönungen und Strähnchen sind erlaubt, allerdings nur in "natürlichen Farben" und ohne starke Kontraste.
Bart
Bärte sind gepflegt und gestutzt zu halten. Will sich der Soldat einen Bart wachsen lassen,
muss er dies während seines Urlaubs tun.
Kosmetik
Frauen dürfen Lippenstift, Make-up, Lidschatten und Wimperntusche tragen - allerdings nur in natürlichen Farben.
Fingernägel
Fingernägel dürfen
die Fingerkuppe nicht überragen. Farbige Lacke sind verboten - insbesondere in Verbindung mit Glitzer, Strass, Nagelpiercings oder Motiven. Klarlack ist erlaubt.
Schmuck
Soldatinnen und Soldaten dürfen Schmuck tragen, aber nur: bis zu zwei Fingerringe; Manschettenknöpfe und Krawattennadeln. Frauen dürfen je Ohr einen dezenten Ohrstecker aus Edelmetall oder Perlmutt tragen.
Armbänder und Ketten
Das sichtbare Tragen von Armbändern - dazu zählen auch Freundschafts- und Modebänder - und
Halsketten ist verboten.
Sonnenbrille und Sehhilfen
Brillen müssen dezent in Farbe und Form sein. Die Gläser dürfen nicht verspiegelt sein. Farbige Kontaktlinsen sind nicht erlaubt. Die „Schutzbrille "persönliche Schutzausstattung“ darf nur zum
Kampfanzug getragen werden.
Taschen und Koffer
Taschen und Koffer müssen einfarbig und schlicht sein. Hüfttaschen sind nicht erlaubt.
Regenschirm
Regenschirme sind erlaubt, aber nur einfarbig schwarz und unbedruckt.