Niamey. Sie haben noch nicht einmal das Mittelmeer erreicht: Auf der Flucht nach Algerien sind in der Sahara zehn Menschen verdurstet. 50 Flüchtlinge werden noch vermisst. Ihr Fahrzeug war im Niger mitten in der Wüste ausgefallen.

Im Niger hat sich ein Flüchtlingsdrama ereignet. Bei dem Versuch, durch die Sahara nach Algerien zu gelangen, sind nach offiziellen Angaben von Dienstag etwa zehn Menschen ums Leben gekommen. Sie seien verdurstet, nachdem eines der beiden Fahrzeuge, in denen sie unterwegs gewesen seien, ausgefallen sei.

Weitere 50 Menschen galten als vermisst, etwa 15 konnten gerettet werden. Die Route über die Sahara wird immer noch von einigen Migranten aus der Region genutzt, um nach Europa zu gelangen. In überfüllten Booten kommen viele dann im Mittelmeer ums Leben.

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Seit Jahresbeginn sind mehr als 32.000 Migranten aus Afrika in Südeuropa angekommen. Erst vor wenigen Wochen machten Unglücke mit Flüchtlingsbooten vor der italienischen Küste Negativ-Schlagzeilen. Schätzungsweise mehr als 550 Menschen ertranken beim Versuch, sich nach Europa zu retten.

Auch aus Syrien sind viele Flüchtlinge gekommen, weil sie auf ein besseres Leben hoffen. Die EU sieht dessen ungeachtet derzeit keinen akuten Handlungsbedarf in der Asylpolitik. Über das Thema soll in größerem Umfang erst nach der Europawahl im Juni 2014 diskutiert werden. (rtr)