Rabat. Die marokkanische Polizei hat einen Massenansturm von afrikanischen Flüchtlingen auf die spanische Nordafrika-Exklave Ceuta verhindert. Wie die Präfektur der zu Spanien gehörenden Stadt in Nordafrika mitteilte, hatten mehr als 700 Afrikaner versucht, von Marokko aus auf spanisches Gebiet zu gelangen.
Mehrere hundert Menschen haben am Mittwoch und Donnerstag versucht, vom Norden Marokkos aus nach Europa zu gelangen. Innerhalb von 48 Stunden seien mehr als 700 Fluchtwillige von den marokkanischen Sicherheitskräften aufgehalten worden, teilte das Innenministerium in Rabat mit.
Bei einem der insgesamt 20 Fluchtversuche hätten rund 300 Menschen am Donnerstag versucht, "gewaltsam" in die spanische Enklave Ceuta vorzudringen. Dies sei verhindert worden, rund hundert Flüchtlinge seien festgenommen worden.
Die in Marokko liegenden spanischen Enklaven Ceuta und Melilla haben die einzigen Landgrenzen zwischen Afrika und der Europäischen Union. Daher versuchen immer wieder Flüchtlinge, dorthin zu gelangen Nach Angaben eines Vertreters der Präfektur von Ceuta war der Fluchtversuch vom Donnerstag "einer der größten der vergangenen Jahre". Es habe sich offensichtlich vor allem um Flüchtlinge gehandelt, die aus Ländern südlich der Sahara nach Marokko gekommen seien und Europa erreichen wollten.
Neben den Enklaven Ceuta und Melilla ist auch das spanische Festland immer wieder Ziel von Flüchtlingen aus Afrika. Sie machen sich in meist völlig überfüllten Booten auf den gefährlichen Weg über das Meer. (afp)