Rom. Auf der italienischen Mittelmeerinsel Lampedusa reißt der Flüchtlingsstrom ungeachtet der Schiffsunglücke nicht ab. Montag früh wurden wieder 137 Menschen in das bereits völlig überfüllte Auffanglager gebracht. Die Menschen seien körperlich in guter Verfassung, teilte die Küstenwache mit.
Der Flüchtlingsstrom nach Italien reißt nicht ab. Am Montag erreichte ein weiteres Boot mit Migranten aus Nordafrika den Hafen der Mittelmeerinsel Lampedusa. Die 137 Insassen seien in einem guten Zustand, teilte die Küstenwache mit.
Mehr als 200 am Sonntag auf hoher See gerettete Flüchtlinge wurden unterdessen nach Sizilien gebracht. Vor eineinhalb Wochen war dicht vor Lampedusa ein Boot mit Flüchtlingen gekentert und hatte mehr als 350 Menschen in den Tod gerissen. Am Freitag ging etwa 100 Kilometer vor der Insel ein weiteres Schiff mit Flüchtlingen unter. 34 Menschen kamen dabei um.
Lampedusa, das nur 113 Kilometer von Tunesien entfernt liegt, ist eines der Hauptziele von Flüchtlingen und Einwanderern, die in Europa ein sicheres und besseres Leben suchen. Der Bürgerkrieg in Syrien und die Unruhen in Ägypten haben zu einem deutlichen Anstieg der Flüchtlingszahlen geführt.
Nach dem Tod Hunderter Menschen bei den jüngsten Bootskatastrophen im Mittelmeer fordern Italien und Malta eine Kehrtwende in der EU-Flüchtlingspolitik. Italien will darüber hinaus die Seeüberwachung in der Region massiv ausweiten. "Wir brauchen entschlossene Maßnahmen, um diese Schiffswracks am Auslaufen zu hindern", sagte Verteidigungsminister Mario Mauro am Sonntag. (rtr)