Wiesbaden. CDU und Grüne sind am Montagabend erstmals nach der hessischen Landtagswahl zu einem Sondierungsgespräch zusammengekommen. Der CDU-Landesvorsitzende, Ministerpräsident Volker Bouffier, sprach mit Grünen-Chef Tarek Al-Wazir in Wiesbaden über eine mögliche Zusammenarbeit.

Bei ihrer ersten Sondierung haben CDU und Grüne in Hessen nach Einschätzung von Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) ein "konstruktives Gespräch" geführt. Die beiden Parteien seien nie zuvor in der Situation gewesen, ernsthaft über eine Regierungsbildung zu sprechen, sagte der CDU-Landesvorsitzende am Montagabend in Wiesbaden. "Da sind die Wege weit." Zunächst sei über Trennendes gesprochen worden, ergänzte Grünen-Landeschef Tarek Al-Wazir. "In anderen Punkten sind die Unterschiede nicht so groß." Er nannte Sozialpolitik, Bildung und Kinderbetreuung. Die Parteien vereinbarten ein zweites Gespräch für den kommenden Dienstag.

Bei der Landtagswahl in Hessen hatten weder die schwarz-gelbe Landesregierung unter Ministerpräsident Bouffier noch SPD und Grüne zusammen eine eigene Mehrheit erreicht. Rechnerisch denkbar sind daher eine große Koalition, ein rot-grün-rotes Bündnis, eine schwarz-grüne Koalition oder eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Gegen jedes dieser Modelle gibt es Vorbehalte in den Parteien.

CDU und SPD hatten bereits in der vergangenen Woche ein erstes Sondierungsgespräch geführt. Auch SPD und Grüne berieten sich bereits, obwohl ihnen eine eigene Mehrheit fehlt. Beide Parteien wollen am Dienstag ein Sondierungsgespräch mit der Linkspartei führen. Der neue Landtag kommt in Hessen erst am 18. Januar zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Sollte bis dahin keine neue Koalition stehen, würde die derzeitige Landesregierung geschäftsführend im Amt bleiben. (afp/rtr)