München. . Wenn es der jüngsten Umfrage nach geht, kann die CSU bei der am 15. September anstehenden Landtagswahl in Bayern auf eine absolute Mehrheit hoffen. Die FDP, bisher in der Regierung, muss dagegen um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.

Gut eine Woche vor der Landtagswahl in Bayern kann die CSU einer neuen Umfrage zufolge auf eine absolute Mehrheit hoffen. Nach dem am Freitag veröffentlichten ZDF-"Politbarometer Extra" kämen die Christsozialen auf 48 Prozent, wenn bereits am nächsten Sonntag gewählt würde. Der bisherige Koalitionspartner FDP muss hingegen um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die Liberalen kommen in der Umfrage derzeit nur auf vier Prozent.

Die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten Christian Ude liegt demnach bei 20 Prozent. Laut "Politbarometer" kämen die Grünen auf zehn Prozent und die Freien Wähler auf acht Prozent, wenn am Sonntag gewählt würde. 46 Prozent der Befragten sind demnach aber noch unentschlossen, ob und wen sie bei der Landtagswahl am 15. September wählen wollen.

Umfrage sieht Herausforderer Ude weit hinter Seehofer zurück liegen

Eine Alleinregierung der CSU wird von der Mehrheit der Befragten nicht gewünscht. 58 Prozent fänden dies schlecht, 37 Prozent gut und fünf Prozent sind unentschlossen. Im direkten Vergleich der Spitzenkandidaten schneidet CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer deutlich besser ab als sein SPD-Herausforderer. Bei der Frage, wen die Bayern lieber als Regierungschef hätten, liegt Seehofer mit 59 Prozent deutlich vor Ude, der auf 31 Prozent kommt.

Sowohl in den Bereichen Arbeitsmarkt und Wirtschaft als auch bei der Familien- und Bildungspolitik wird jeweils der CSU die mit Abstand größere Kompetenz zugesprochen. 53 Prozent setzen in Wirtschaftsfragen und 48 Prozent bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze auf die CSU, nur 15 Prozent (Wirtschaft) beziehungsweise 20 Prozent (Arbeitsplätze) auf die SPD.

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Auch bei der Familienpolitik liegt die CSU mit 39 Prozent deutlich vor der SPD mit 23 Prozent. Beim Thema Schule und Bildung kommt die CSU mit 33 Prozent auf einen vergleichsweise schwachen Wert, 25 Prozent sehen hier eher bei der SPD die besseren Fähigkeiten.

Beim Streitthema Pkw-Maut bezweifelt eine Mehrheit von 58 Prozent, dass es nach der Bundestagswahl mit einer CDU/CSU-geführten Regierung zu der von Seehofer geforderten Maut für Ausländer kommen wird. Nur 40 Prozent gehen davon aus, dass dieses von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) abgelehnte Vorhaben auch umgesetzt wird.

Bei der letzten Landtagswahl 2008 kam die CSU mit sehr großen Verlusten nur auf 43,4 Prozent, und die SPD fuhr mit 18,6 Prozent ihr bis dahin schlechtestes Ergebnis ein. Dagegen erreichten die Freien Wähler mit 10,2 Prozent, die Grünen mit 9,4 Prozent und die FDP mit 8,0 Prozent jeweils Rekordwerte.

Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte für das "Politbarometer" vom 3. bis 5. September 1010 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte in Bayern. (afp)