Tripoli. In der nordlibanesischen Stadt Tripoli sind dutzende Menschen bei Explosionen getötet worden. Mehr als 500 Personen wurden dabei verletzt. Beide Bomben detonierten in der Nähe von Moscheen. Die beiden Anschläge sind die blutigsten seit dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs.
Bei Explosionen vor zwei Moscheen in der nordlibanesischen Stadt Tripoli sind am Freitag mindestens 29 Menschen getötet worden. Gesundheitsminister Ali Hassan Khalil sagte der Nachrichtenagentur Reuters: "Wir haben 27 Märtyrer und 358 Verletzte." Andere Quellen berichten von mehr als 500 Verletzten.
Unter ihnen seien viele Schwerverletzte mit Verbrennungen und Kopfverletzungen. Offenbar handelte es sich um koordinierte Anschläge zum Ende der Freitagsgebete in der vor allem von Sunniten bewohnten Stadt.
Die beiden Anschläge sind die blutigsten seit dem Ende des libanesischen Bürgerkriegs, der den einst blühenden Staat am östlichen Ufer des Mittelmeers von 1975 bis 1990 erschütterte.
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Krankenwagen rasten zu den Moscheen. Über der Stadt waren schwarze Rauchwolken zu sehen. Fernsehbilder zeigten zerstörte Autos, einige brannten. Mehrere Leute trugen eine Frau weg, deren Gesicht blutüberströmt war. An umliegenden Häusern waren die Fensterscheiben geborsten. Kurz nach den Explosionen versammelten sich aufgebrachte Männer vor den Moscheen und schossen in Luft. Einige warfen Steine auf Soldaten, die den Explosionsort untersuchten.
Zunehmende Spannungen zwischen den Religionsgruppen
Vor einer Woche waren bei einem Autobombenanschlag in einem schiitischen Vorort der Hauptstadt Beirut 27 Menschen getötet worden. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.
Bei einem weiteren Anschlag sind vor einem Monat in einem von der schiitischen Hisbollah kontrollierten Vorort der Hauptstadt Beirut bei einer heftigen Explosion 24 Menschen getötet worden. Die zunehmenden Spannungen zwischen den beiden muslimischen Religionsgruppen in Libanon gehen mit dem Bürgerkrieg im benachbarten Syrien einher. Die syrischen Rebellen sind zumeist Sunniten. Dagegen werden die Regierungstruppen von Kämpfern der libanesischen Hisbollah unterstützt. (Reuters/dpa)