Berlin. 75 Prozent der Wähler wissen noch nicht, welcher Partei sie bei der Bundestagswahl im September ihre Stimme geben werden. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer. Demnach gäbe es momentan eine Patt-Situation zwischen Schwarz-Gelb und dem Lager aus SPD, Grünen und der Linkspartei.

Rund fünf Wochen vor der Bundestagswahl haben sich einer Umfrage zufolge rund drei Viertel der Wähler noch nicht endgültig festgelegt. Zwar konnte sich die Union in dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer leicht auf 41 Prozent verbessern und kommt zusammen mit der FDP derzeit auf 46 Prozent. Damit liegt Schwarz-Gelb gleichauf mit dem linken Lager aus SPD, Grünen und Linkspartei.

Allerdings erklärten 72 Prozent der Befragten, es sei für sie prinzipiell denkbar, eine andere oder sogar mehrere andere Parteien zu wählen. 63 Prozent vertraten die Ansicht, dass noch nichts entschieden sei, auch wenn 64 Prozent einen Wahlsieg von CDU/CSU und Bundeskanzlerin Angela Merkel erwarten. Zum Vergleich: 2009 hatten gut fünf Wochen vor der Bundestagswahl 55 Prozent den Wahlausgang für noch offen erklärt.

Steinbrück büßte Punkte ein

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme der Umfrage zufolge die Union auf 41 Prozent (plus eins), ihr Koalitionspartner FDP könnte wie in der vorigen Umfrage mit fünf Prozent der Stimmen rechnen. Die SPD unter Herausforderer Peer Steinbrück büßte zwei Punkte auf 25 Prozent ein, ihr Wunschkoalitionspartner Grüne verlor einen Punkt auf 13 Prozent. Die Linkspartei konnte einen Punkt auf acht Prozent zulegen.

Einschließlich derer, die konkret die Union wählen wollen, könnten sich demnach insgesamt 60 Prozent der Befragten vorstellen, CDU oder CSU zu wählen. Für die SPD beträgt das Wählerpotenzial 44 Prozent, für die Grünen 42 Prozent. Deutlich geringer mit 18 Prozent ist das Wählerpotenzial für die FDP und mit 15 Prozent für die Linkspartei. 63 Prozent wünschen sich eine dritte Amtszeit für Bundeskanzlerin Merkel, 31 Prozent sprechen sich für Steinbrück als Kanzler aus.

Für das Politbarometer befragte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen 1316 Wahlberechtigte vom 13. bis 15. August 2013. (rtr)