Jülich. 152 Castor-Behälter mit hoch radioaktiven Brennelementen dürfen weitere sechs Monate im ehemaligen Atomforschungszentrum in Jülich bleiben. Die Brennelemente, um deren endgültige Lagerung es lange Streit gab, sollen später in die USA gebracht werden - woher sie auch stammen.
Am ehemaligen Atomforschungszentrum in Jülich dürfen 152 Castor-Behälter mit hoch radioaktiven Brennelementen vorerst bleiben. Das NRW-Wirtschaftsministerium hat nach eigenen Angaben von Freitag die Lagerung für weitere sechs Monate angeordnet. Die reguläre Erlaubnis läuft am Sonntag aus und es gibt noch keine Verlängerung vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS). Es fehlten entscheidende Unterlagen vom Forschungszentrum Jülich. Dafür gebe es die Übergangsregelung.
Bund und Land hatten lange über die Lagerung gestritten. Jetzt sollen die Brennelemente vorerst in Jülich bleiben und später in das Herkunftsland USA gebracht werden. Die Genehmigung für die weitere Lagerung bis Mitte 2016 hat das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) noch nicht erteilt, weil Unterlagen des Forschungszentrums Jülich zur Erdbebensicherheit fehlen.
Übergangsregelung kann nach sechs Monaten noch einmal verlängert werden
Für die Übergangsregelung gelten die bisherigen Auflagen und Regelungen, sagte Ministeriumssprecher Matthias Kietzmann: "Die bisherige Lagergenehmigung wird abgelöst übergangsweise von dieser Anordnung der Atomaufsicht." Diese Übergangsregelung könne nach einem halben Jahr noch einmal verlängert werden. Das Ministerium geht aber davon aus, dass das nicht nötig sein wird.
"Im Moment gibt es keinen Hinweis darauf, dass das Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigung nicht verlängert. Wenn es solche Anzeichen gäbe, könnte man eine solche Anordnung nicht aussprechen", sagte Kietzmann. Das Forschungszentrum muss im Zuge der Anordnung dem Ministerium monatlich schriftlich über den Fortgang im Genehmigungsverfahren berichten.. (dpa)