Jülich/Fukushima. Das Rätselraten um die Brennelemente-Kugeln aus Jülich ist vorbei: Sie befinden sich im Zwischenlager des Forschungszentrums. Bundesumweltminister Röttgen kritisiert das „Informationschaos“ der rot-grüne Landesregierung.
Der Verbleib der angeblich im Forschungszentrum Jülich vermissten Brennelemente-Kugeln ist geklärt. Sie befinden sich im Zwischenlager des Forschungszentrums, wie das Bundesumweltministerium in Berlin mitteilte. Dies ergab ein Bericht der zuständigen nordrhein-westfälischen Landesatomaufsicht.
Am Wochenende war eine Debatte über unstimmige Angaben des Forschungszentrums über die auf dem Gelände gelagerten Brennelemente aufgekommen.
Die Düsseldorfer Landesregierung hatte den Grünen auf Anfrage mitgeteilt, dass 2285 Brennelementekugeln in Jülich vermisst würden. Es hieß, sie könnten möglicherweise in das niedersächsische Zwischenlager Asse eingelagert worden sein.
Scharfe Kritik von Röttgen
Das Ministerium hatte die Landesaufsicht daher kurzfristig zu einem Gespräch einbestellt. Die Brennelementekugeln waren in dem seit Langem stillgelegten Jülicher Atomversuchsreaktor eingesetzt. Nach Darstellung der Landesatomaufsicht lagern 2285 beim Betrieb oder bei nachfolgenden Versuchen zerbrochene Kugeln weiterhin einzementiert im Zwischenlager des Forschungszentrums.
Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) kritisierte die rot-grüne Landesregierung scharf. Das Informationschaos, das in dieser Angelegenheit in Düsseldorf stattgefunden habe, sei nicht akzeptabel: „Mit ihren spekulativen Angaben haben das Wissenschafts-, Umwelt- und Wirtschaftsministerium nur für Verunsicherung in der Bevölkerung gesorgt.“