Brasilia. Brasiliens Präsidentin Roussef reicht den Demonstranten die Hand. Sie verspricht echte Reformen - und wirbt für die Fußball-WM. Krawall will sie aber nicht dulden.

Nach Massenprotesten in rund 440 Städten hat die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff den Demonstranten einen "großen Pakt" für ein besseres Brasilien versprochen. Sie wolle das öffentliche Verkehrssystem ausbauen, mehr Öleinnahmen in die Bildung investieren und Ärzte aus dem Ausland anwerben, sagte Rousseff am Freitag (Ortszeit) in einer TV-Ansprache. "Die Stimme der Straße muss gehört und respektiert werden."

In der Nacht zum Freitag hatten die Proteste einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Nachrichtenagentur Agência Brasil zählte fast zwei Millionen Demonstranten in 438 Städten.

Die Botschaft der Straße sei friedlich und demokratisch, sagte Rousseff. "Sie fordert einen systematischen Kampf gegen die Korruption und die Veruntreuung öffentlicher Gelder. Alle kennen mich. Davon werde ich nicht ablassen." Sie werde dafür Gouverneure, Bürgermeister und Anführer der Demonstranten zusammenrufen.

Einladung zum Dialog

Die Präsidentin lud die Anführer der Proteste, die Vertreter von Jugendorganisationen, Gewerkschaften und Arbeiterbewegungen zum Dialog ein. "Wir brauchen ihren Beitrag (...), ihre Energie und Kreativität", sagte sie in ihrer Ansprache. Gleichzeitig verurteilte Rousseff eine "autoritäre und gewaltbereite Minderheit", die eine demokratische und friedliche Bewegung "beschmutze".

Rousseff verteidigte die hohen Investitionen für die Fußballweltmeisterschaft im kommenden Jahr. "Fußball und Sport sind Symbole für Frieden und ein friedliches Zusammenleben", sagte sie an die Kritiker gerichtet, die statt Milliardenausgaben in Fußballstadien mehr Investitionen in Bildung und Gesundheitsversorgung fordern. Der Staat werde sich die Kosten von den Unternehmen und den Regionalregierungen wiederholen, die die Stadien nutzen würden. "Wir werden eine großartige Fußballweltmeisterschaft hinbekommen", versprach die Präsidentin.

Polizei vom Ausmaß der Proteste überrascht

Der Leiter des Brasilien-Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung, Felix Dane, zeigte sich überzeugt, dass Rousseff die Demonstranten ernst nimmt. Sie reagiere auf die Forderungen, "anders als (der türkische Regierungschef Recep Tayyip) Erdogan, der alles niederknüppeln lässt", sagte er der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. Jetzt entlade sich lange angestauter Ärger über Korruption und Investitionsmangel.

Wieder Demos in Brasilien

Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
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Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
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Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
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Massenproteste in Brasilien:  Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen.
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Massenproteste in Brasilien: Im ganzen Land gehen Menschen auf die Straße, um auf Missstände aufmerksam zu machen. © dpa
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Dane relativierte das Ausmaß der Proteste. "Wenn in Rio de Janeiro 400 000 Menschen auf die Straße gehen und in São Paulo 200 000, ist das für die Größe der Städte eine relativ geringe Zahl." Allerdings sei es untypisch, dass sich die Proteste im ganzen Land ausbreiteten. Dass es Tote und Verletzte gegeben habe, liege auch an der Überraschung der Polizei. "Die ist dafür nicht ausgerüstet, nicht vorbereitet. Die sind für den Drogenkrieg vorbereitet." Bisher seien keine Wasserwerfer eingesetzt worden. "Dafür schießen die mit Tränengas um sich."