Die Menschen in dem südamerikanischen Land demonstrieren seit vielen Tagen. Sie finden, dass das Geld im Land falsch verteilt wird. Die Vorbereitung auf die WM 2014 ist teuer, gleichzeitig mangelt es im Gesundheitssystem und bei der Bildung an vielem.

In Brasilien in Südamerika gibt es seit zwei Wochen große Demonstrationen. Die Menschen sind wütend auf ihre Regierung. Am Anfang haben sie sich darüber aufgeregt, dass die Regierung die Preise für Bus- und Bahnfahrkarten erhöht hat. In vielen Städten sind diese Erhöhungen nach den Protesten zurückgenommen worden. Doch die Menschen sind trotzdem nicht zufrieden.

Ein bestimmter Satz stand in den vergangenen Tagen immer wieder auf den Schildern der Demonstranten. Er lautet: „Der Riese ist erwacht!“ Brasilien ist ein sehr großes Land. Seine Fläche ist 24-mal größer als die von Deutschland. In der brasilianischen Nationalhymne gibt es eine Zeile, in der das Land wegen seiner Größe zum Riesen erklärt wird.

Kritik an WM und Olympia

Die Demonstranten benutzen den Satz „Der Riese ist erwacht!“, um zu sagen, dass das brasilianische Volk nun nicht mehr schweigt, sondern dass es sagt, was ihm nicht passt. Es gibt viele Dinge in Brasilien, die die Menschen kritisieren.

In Brasilien finden im Jahr 2014 die nächste Fußball-Weltmeisterschaft (WM) und im Jahr 2016 die nächsten Olympischen Sommerspiele statt. Dafür wird im Land sehr viel Geld ausgegeben, denn es müssen zum Beispiel neue Stadien gebaut werden. Außerdem laufen in diesen Tagen in Brasilien die Spiele des Confederations-Cups. Das ist ein Turnier für Fußball-Nationalmannschaften und so etwas wie eine WM-Generalprobe. Auch dieses Turnier ist teuer.

Auf der anderen Seite fehlt in Brasilien Geld für das Gesundheitssystem und für die Bildung. In vielen Gegenden fehlen Kliniken und Schulen. Und da, wo es etwa eine Schule gibt, werden die Lehrer oft schlecht bezahlt. In den Großstädten müssen die Menschen in völlig überfüllten Bussen und Bahnen zur Arbeit fahren. Die Menschen sind darüber wütend, denn sie finden, dass die Regierung das Geld nicht richtig verteilt.

Bei den Demonstrationen ist die brasilianische Polizei sehr hart vorgegangen und hat die Menschen zum Beispiel verprügelt oder mit Tränengas beschossen. Aus Wut darüber haben sich nun noch mehr Menschen den Protesten angeschlossen.

Staatspräsidentin Dilma Rousseff ist verunsichert: Sie hat zwar gesagt, dass sie den Demonstranten zuhören will, gleichzeitig schickt sie besonders brutale Polizeieinheiten.