Khartum. Der UN-Experte für Menschenrechte im Sudan, Mashood Baderin, hat vor einer humanitären Katastrophe in den Largern in Darfur gewarnt. Hintergrund ist eine Zunahme von Kämpfen zwischen rivalisierenden Gruppen, die tausende Menschen unter “schrecklichen Bedingungen“ in die Flüchtlingslager treiben.
Angesichts der Flucht tausender Menschen vor einem neuerlichen Ausbruch der Gewalt in der sudanesischen Unruheregion Darfur hat ein UN-Experte vor einer "humanitären Katastrophe" gewarnt.
Die Flüchtlinge lebten unter "schrecklichen Bedingungen" in den Flüchtlingslagern, sagte der UN-Experte für Menschenrechte im Sudan, Mashood Baderin, am Donnerstag in der sudanesischen Hauptstadt Khartum. Die Zelte seien ungeeignet, und die meisten Menschen hätten sich aus Material vor Ort improvisierte Unterkünfte errichtet.
Wenn die Hilfen nicht umgehend erhöht würden, drohe angesichts der nahenden Regenzeit eine "humanitäre Katastrophe", sagte Baderin. Er hatte zuvor das Flüchtlingslager Otasch in der Provinz Süd-Darfur besucht, wo in den vergangenen sechs Wochen mehr als 4500 neue Flüchtlinge eintrafen. Grund ist eine neue Zunahme der Kämpfe zwischen rivalisierenden Stämmen sowie zwischen Rebellen und Regierungstruppen. Baderin soll dem UN-Menschenrechtsrat im September zur Lage Bericht erstatten.
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Zwar ging die Gewalt in Darfur seit dem Aufstand gegen die Zentralregierung im Jahr 2003 zurück, doch bleibt die Lage unruhig, auch nahm die Kriminalität deutlich zu. Im vergangenen Jahr wurden nach UN-Angaben etwa 300.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Sie kommen zu den rund 1,4 Millionen Vertriebenen hinzu. Die UNO warnte vor einer Verschlechterung der Versorgung in den Flüchtlingslagern, weil sich viele Hilfsorganisationen aus Mangel an Mitteln oder wegen bürokratischer Hürden zurückgezogen hätten. (afp)