Enniskillen. Um den Bürgerkrieg in Syrien politisch zu beenden, wollen Russland und die G8-Partner eine Übergangsregierung bilden. Wie diese Übergangsregierung aussehen mag, ist noch unklar. Russlands Präsident Putin, einer der Verbündeten Assads, zögerte erst, nickte den Entschluss dann aber ab.

Russland und seine G8-Partner streben eine Übergangsregierung an, um den Bürgerkrieg in Syrien politisch zu beenden. Das verlautete am Dienstag aus den Delegationen beim G8-Gipfel am Lough Erne im nordirischen Enniskillen.

Die künftige Rolle oder die politische Zukunft des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad sparte die G8-Erklärung nach diesen Angaben aus. Das setzte offensichtlich Russlands Präsident Wladimir Putin durch.

Der russische Vizeaußenminister Sergej Rjabkow bestätigte das indirekt. Ein Beschluss zum Schicksal Assads in der G8-Erklärung hätte das politische Gleichgewicht verletzt.

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Es wäre "inakzeptabel", "zutiefst falsch und schädlich" gewesen, sagte Rjabkow laut der Agentur Interfax am Rande des Gipfels. "Wir sollten nicht versuchen, der syrischen Seite zu diktieren oder vorzuschreiben, wie künftig Fragen entschieden werden."

Wie eine Übergangsregierung aussehen soll und ob der Rücktritt Assads eine Voraussetzung für den politischen Übergang ist, ist zunächst unklar.

Die Staats- und Regierungschefs hatten seit Montag hart über eine gemeinsame Position gestritten. Der russische Präsident Wladimir Putin war zumeist isoliert. Wie Diplomaten berichteten, nickte schließlich auch er den Text ab.

Russland ist einer der engsten Verbündeten Assads

Russland ist neben dem Iran der engste Verbündete Assads und beliefert das Regime mit Waffen. Die USA, Großbritannien und Frankreich haben erklärt, Beweise für den Einsatz von tödlichem Giftgas gegen Aufständische zu haben. Deshalb erwägen die drei Staaten, nun die Rebellen aufzurüsten.

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Die USA und Russland wollen möglichst im Juli eine zweite Syrien-Konferenz in Genf ausrichten. (dpa)