Berlin. Thomas de Maizière, angeschlagener Verteidigungsminister, will nicht nur nicht zurücktreten, sondern hofft sogar darauf, auch nach der anstehenden Bundestagswahl noch verantwortlicher Ressortchef zu sein. Er wolle die Umstrukturierung des Ministeriums noch vier Jahre verantworten, sagte er.

Der wegen der Drohnen-Affäre unter Druck geratene Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) möchte noch vier Jahre im Amt bleiben. "Wir sind kurz vor Ende der Legislaturperiode. Dann endet von Amtswegen meine Amtszeit", sagte der Minister am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Farbe bekennen".

"Aber ich möchte gerne diesen sehr schwierigen Weg, Neuausrichtung der Bundeswehr und Umstrukturierung des Ministeriums, der noch nicht lange begonnen hat, gerne noch vier Jahre weiter führen", sagte de Maizière nach Angaben des ARD-Hauptstadtstudios.

"Verdammt viel Geld, was nicht zum Erfolg geführt hat"

Er bekräftigte seinen Standpunkt, dass bei einem früheren Abbruch des Drohnen-Projekts auch die Investitionen in die Aufklärungstechnik von etwa 250 Millionen Euro verloren gewesen wären. "Aber ich will nicht drum rumreden, das ist verdammt viel Geld, was nicht zum Erfolg geführt hat", sagte de Maizière mit Blick auf die insgesamt 500 Millionen Euro, die das gescheiterte Projekt gekostet hat.

De Maizière hatte am Mittwoch Fehler in seinem Ministerium eingestanden, einen Rücktritt aber abgelehnt. Das Debakel um die "Euro-Hawk"-Drohnen hatte er auf gravierende Informationsmängel im Ministerium zurückgeführt. Personelle Konsequenzen behielt er sich deshalb vor. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekundete erneut volles Vertrauen in den Minister. Die Opposition zeigte sich dagegen empört. SPD und Linke forderten de Maizières Rücktritt. (dpa)