Laut Medienberichten wurden mit der Attacke Waffentransporte an die libanesische Hisbollah - traditionell ein wichtiger Verbündeter des syrischen Regimes - gestoppt. Es soll sich um eine Ladung hochmoderner Raketen gehandelt haben.
Israel hat Medienangaben zufolge einen neuen Luftangriff in Syrien bestätigt. Die Luftwaffe habe eine Ladung hochmoderner Raketen zum Ziel gehabt, berichtete die Zeitung "Times of Israel" in ihrer Onlineausgabe unter Berufung auf einen ungenannten Regierungsvertreter am Samstag.
Es habe sich nicht um chemische Waffen, sondern um Waffen für die Schiitenmiliz Hisbollah im Südlibanon gehandelt. Die Lieferung hätte das Kräfteverhältnis in der Region verändert, habe die Quelle weiter mitgeteilt. Wo der Angriff am frühen Freitagmorgen stattgefunden habe, wurde nicht gesagt. Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.
Sollten die Berichte zutreffen, wäre es der zweite Luftangriff Israels auf syrische Ziele in diesem Jahr. Zuvor hatte Israel indirekt die Bombardierung eines Waffenkonvois im Januar zugegeben, der sich auf dem Weg in den Libanon befunden haben soll. Jerusalem hatte in der Vergangenheit immer wieder klargestellt, Waffenlieferungen aus Syrien an die Hisbollah unter keinen Umständen zu dulden.
US-Präsident Obama bleibt zurückhaltend
US-Präsident Obama äußerte sich erneut zurückhaltend über einen Militäreinsatz in Syrien. "Ich kann kein Szenario erkennen, bei dem amerikanische Truppen in Syrien für die USA oder Syrien gut wären", sagte Obama am Freitag (Ortszeit) bei einem Besuch in Costa Rica. Angesichts von Mutmaßungen über einen Einsatz chemischer Waffen durch die syrischen Streitkräfte betonte er aber auch, als Oberbefehlshaber der US-Truppen "grundsätzlich nichts auszuschließen, weil sich die Umstände ändern".
Obama zufolge liegen zwar Hinweise für einen Chemiewaffeneinsatz vor, "aber wir wissen nicht wann, wo oder wie sie eingesetzt wurden". Sollten tatsächlich "starke Beweise" für die Verwendung von Chemiewaffen durch die Staatsführung um Präsident Baschar al-Assad gefunden werden, würde dies "die Spielregeln verändern", da sie in die Hände von Organisationen wie der Hisbollah-Miliz geraten könnten. Obama äußerte sich bei einer Pressekonferenz in San José, wo am Freitag ein zweitägiger Gipfel mit den Staatschefs Zentralamerikas und der Dominikanischen Republik begonnen hat.
In Syrien herrscht ein blutiger Bürgerkrieg, der vor über zwei Jahren mit einer Revolte gegen die Regierung von Staatschef Assad begonnen hatte. Nach Schätzungen der UNO wurden bereits rund 70. 000 Menschen getötet. (dpa/afp)