Berlin. Das Netzwerk der rechtsextremen Terrorzelle NSU war einem Bericht zufolge offenbar deutlich größer als bisher angenommen. Laut einem Zeitungsbericht gehörten 129 Mitglieder der rechtsextremen Szene zum Umfeld des Trios. Die Namen stehen demnach auf einer geheimen Liste der Sicherheitsbehörden.
Das Netzwerk der Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) war offenbar größer als bislang angenommen: Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" gehörten 129 Personen aus der rechtsextremen Szene zum engeren und weiteren Umfeld des Nazi-Trios.
Das Blatt beruft sich auf eine geheime Liste der Sicherheitsbehörden, die dem NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags zugegangen sei. Der Terrorgruppe werden zehn Morde zur Last gelegt.
Als harter Kern des Netzwerks gelten dem Bericht zufolge die vier Angeklagten, die neben der mutmaßlichen NSU-Terroristin Beate Zschäpe vom 17. April an vor Gericht stehen.
"Die neue Zahl ist erschreckend hoch"
Hinzu kämen zahlreiche weitere Unterstützer, die direkt oder indirekt Kontakt mit den mutmaßlichen Terroristen Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt gehabt hätten. Sie sollten dem Trio unter anderem Geld, falsche Papiere oder Waffen beschaffen.
Unklar ist laut "Bild am Sonntag", welche V-Leute der Sicherheitsbehörden zum Umfeld des Terrortrios gehörten. Deshalb sollten im Auftrag des Untersuchungsausschusses die Bundesregierung und die Landesregierungen die Namensliste auf bisher unbekannte V-Leute überprüfen, wie der Ausschussvorsitzende Sebastian Edathy (SPD) der Zeitung bestätigte.
"Die neue Zahl ist erschreckend hoch. Jetzt muss schnell geklärt werden, ob es darunter Mitwisser der NSU-Verbrechen und weitere V-Leute gab", sagte Edathy demnach. (afp/dapd)