Berlin. Tausende Opfer von sexuellem Missbrauch warten noch immer auf die Einrichtung des von der Regierung angekündigten Hilfsfonds. Der zuständige Beauftragte der Bundesregierung sagte Johannes-Wilhelm Rörig: “Es darf keinesfalls beim unverbindlichen Mitgefühl der Politik bleiben.“

Der Beauftragte der Bundesregierung für sexuellen Missbrauch, Johannes-Wilhelm Rörig, hofft auf die schnelle Einrichtung des angekündigten Hilfsfonds für die Opfer sexualisierter Gewalt. "Es darf keinesfalls beim unverbindlichen Mitgefühl der Politik bleiben", sagte Rörig im ZDF-"Morgenmagazin" am Mittwoch. Er plädiere "ganz stark dafür", dass die Bundesregierung ihre Wertschätzung gegenüber den Opfern "materiell unter Beweis stellt und dass sie mit dem 50 Millionen Euro Fond jetzt startet", sagte er.

Die Bundesregierung hatte die 50 Millionen Euro den Angaben zufolge zunächst nur zugesagt, wenn auch die Länder weitere 50 Millionen beisteuerten. Darauf hätten die Betroffenen vertraut. Das Geld sei jedoch bereits vor 14 Monaten zugesichert worden, sagte Rörig.

FDP blockiert Gesetzentwurf

Er appellierte zudem dafür, dass die geplanten Gesetzesänderungen für den Opferschutz noch bis zum Sommer beschlossen würden. Es sei "völlig unverständlich", warum ein von der FDP blockierter Entwurf seit 20 Monaten im Rechtsausschuss schlummere. Diesem zufolge sollen die Schmerzensgeld und Schadensersatzansprüche statt nach drei Jahren erst nach 30 Jahren verjähren. (dapd)