Obama will nach Schulmassaker Sturmgewehre verbieten
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Washington. Nach dem Schulmassaker von Newtown drückt US-Präsident Barack Obama bei den Waffengesetzen aufs Tempo. Ein Krisenstab unter Leitung von Vizepräsident Joe Biden soll bis Ende Januar Maßnahmen entwickeln. Dabei hofft die US-Regierung auf breite Unterstützung - nicht nur von erklärten Waffengegnern.
US-Präsident Obama gibt nach dem Schul-Massaker in Newton dem Ringen um
geeignete Schritte gegen die steigende Schusswaffengewalt neue Priorität. Ein
Krisenstab aus Experten verschiedener Regierungsstellen mit Vize-Präsident Joe
Biden an der Spitze soll bis Ende Januar konkrete Vorschläge für
Gesetzesänderungen machen. „Dieses Mal müssen die Worte zu Taten führen“,
erklärte Obama am Mittwoch im Weißen Haus.
Obama betonte, dass eine einzelne
Maßnahme nicht zum Erfolg führen werde. „Das Problem ist komplex.“ Ein von ihm
unterstütztes Verbot halbautomatischer Schnellfeuergewehre, wie es Adam Lanza
benutzte, der Attentäter, der am Freitag 27 Menschen erschoss, könne nur ein
Detail sein. Zudem trete er für eine Regelung ein, die den Verkauf von Waffen durch
Privathändler ohne eine Überprüfung der Käufer generell untersagt. Damit solle
eine Gesetzeslücke geschlossen werden, die bislang den ungeregelten Verkauf auf
Waffenmessen ermöglicht.
Weniger Waffen, bessere Betreuung für psychisch erkrankte Menschen
Obama gilt schon länger als Befürworter eines strengeren
Waffenrechts, allerdings hat er sich bislang nicht aktiv für eine Gesetzesreform
eingesetzt. Nach dem Schulmassaker von Newtown kündigte er an, alles in seiner
Macht Stehende zu tun, um Gewalttaten mit Schusswaffen künftig zu verhindern.
Gleichzeitig betonte er aber, dass in der US-Verfassung verankerte Recht zum
Tragen von Waffen nicht angetastet werde.
Trauer in Newtown
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Die von Biden geleitete Arbeitsgruppe soll neben strengeren Waffengesetzen auch
Verbesserungen bei der Versorgung von psychisch Kranken diskutieren. Mehrere
Ministerien sowie Abgeordnete und unabhängige Organisationen sollen in den
Prozess eingebunden werden. Bereits am Donnerstag wollte sich Biden dazu mit
Vertretern der Polizei aus dem ganzen Land treffen.
Obama setzt auf Unterstützung von Waffen-Lobbyisten
Mit Blick auf aktuelle Umfragen, die zum ersten Mal eine klare
Mehrheit für restriktive Schritte beim Waffenzugang ermitteln, sagte Obama, er
wette, dass der überwiegende Teil vernünftiger Waffenbesitzer ihn unterstützen
werde. „Unverantwortliche Personen“ von Waffen fernzuhalten, sei auch im
Interesse der „National Rifle Association“.
Der vier Millionen Mitglieder starke
Lobby-Verband hat sich bisher stets Einschränkungen widersetzt und dabei auf das
in der Verfassung festgeschriebene Recht auf Waffenbesitz verwiesen. Die NRA
will am Freitag in Washington Vorschläge unterbreiten, wie Massaker wie
das in Newtown künftig verhindert werden können. Am vergangenen Freitag hatte ein 20-Jähriger im US-Staat Connecticut zunächst
seine Mutter, dann in einer Grundschule 20 Kinder sowie sechs Erwachsene und
schließlich sich selbst erschossen.
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