Düsseldorf. . Der Städtetag NRW fordert Flexibilität bei Betreuungsplätzen für Kleinkinder unter drei Jahren (U3). Landesweit fehlen rund 27.000 Plätze zum anvisierten Ziel von rund einem Drittel aller Kinder. Für Großstädte erwarten Experten, dass Eltern sogar jedes zweite Kleinkind anmelden wollen.

Die NRW-Städte können den Rechtsanspruch auf eine flächendeckende ­Betreuung von Kindern unter drei Jahren bis zum August 2013 nicht erfüllen. Deshalb fordert der NRW-Städtetag Übergangslösungen, die ­Lockerung von Vergabe-Vorschriften und ­zusätzliche Mittel für die Ausbildung und ­Umschulung zu Erziehern.

Zudem sollen sich mehrere Kinder einen U3-Platz teilen können.

Der Vorsitzende des NRW-Städtetages, ­Norbert Bude, erwartet, dass die vom Land angenommene Versorgung für 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren nicht zu erreichen ist. Derzeit fehlen in NRW rund 27.000 U3-Plätze. ­„Viele Großstädte rechnen aber mit Bedarfs­quoten von 40 bis 50 Prozent“, sagte Bude.

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Der Städtetag begrüßte die Möglichkeit, Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren zu teilen. ­Dabei kann ein Betreuungsplatz auf Wunsch stundenweise oder abwechselnd von mehreren Kindern in Anspruch genommen werden.

Sorge vor einer Klagewelle

Zudem hatte das Land grünes Licht gegeben, die vorgeschriebene Größe von Außenflächen in Kindertagesstätten zu unterschreiten. Experten rechnen mit einer Klagewelle von Eltern, ­deren Kinder ab August keinen U3-Platz in einer Kita erhalten.

Um den Fachkräftemangel zu mindern, schlägt der Städtetag eine praxis-integrierte Ausbildung von Erziehern vor, die in Einrichtungen frühzeitig unterstützend tätig werden können. Dabei müsse aber sichergestellt werden, dass qualitative Anforderungen an Bildung und ­Betreuung der Kinder gewährleistet werden.