Düsseldorf. Hannelore Kraft (SPD) hat im Düsseldorfer Landtag das beschlossene Betreuungsgeld attackiert. Sie würde mit den 270 Millionen Euro, die das Betreuungsgeld in NRW verschlingen würde, lieber zusätzlich 27.000 Plätze für die U3-Betreuung schaffen. Auch Grüne und Piraten äußerten Sorgen über das Betreuungsgeld.
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat das vom Bundestag beschlossene Betreuungsgeld scharf kritisiert. „Das Betreuungsgeld kostet in NRW 270 Millionen Euro im Jahr. Damit könnten alternativ 27.000 Plätze für unter Dreijährige eingerichtet werden“, sagte Kraft im Düsseldorfer Landtag.
CDU : Betreuungsgeld sei keine "Antibildungsprämie"
Dagegen warf CDU-Fraktionschef Karl-Josef Laumann der rot-grünen Landesregierung vor, die Betreuung der Kleinsten in der Familie zu diffamieren. Weil NRW nicht einmal für jedes dritte U3-Kind einen Kita-Platz anbieten könne, müsse sich die Koalition bei allen Eltern bedanken, die die Betreuung zuhause leisteten.
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Laumann bemängelte, dass NRW bei der Versorgung mit U3-Plätzen bundesweit Schlusslicht sei. „Deshalb ist es unanständig, wenn Schulministerin Löhrmann das Betreuungsgeld als Antibildungsprämie verteufelt.“
Asch (Grüne) warnt vor Bürokratie-Aufwand
Die Grünen-Abgeordnete Andrea Asch warnte vor dem bürokratischen Aufwand und hohen Kosten für NRW-Kommunen, um das Betreuungsgeld zu verteilen. NRW-Familienministerin Ute Schäfer befürchtet „brandgefährliche Probleme“ durch falsche Weichenstellungen.
SPD, Grüne und Piraten äußerten die Sorge, dass vor allem sozial schwache Familien das Geld kassieren und ihre Kinder zuhause lassen.
„Das hemmt die Integration“, mahnte der SPD-Experte Wolfgang Jörg.
CDU-Landeschef Armin Laschet forderte mehr Wahlfreiheit für Eltern. „Krafts Modell, dass alle U3-Kinder am besten in der Kita aufgehoben sind, ist nicht unser Modell.“ Familien, die Kleinstkinder daheim erzögen, hätten mehr Anerkennung verdient.