Frankfurt. Angela Merkel hat als erste Bundeskanzlerin die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden besucht. Vor dem Gremium äußerte sich Merkel besorgt über antisemitische Äußerungen und Taten in Deutschland. Die Kanzlerin forderte mehr Toleranz gegenüber anderen Religionen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich besorgt über Judenfeindlichkeit in Deutschland geäußert. "Es gibt ein großes Maß an Antisemitismus, was leider sich an bestimmten Vorfällen immer wieder zeigt", sagte Merkel am Sonntag in Frankfurt während einer Versammlung des Zentralrats der Juden. Als Beispiele führte die CDU-Vorsitzende Angriffe auf Rabbiner, aber auch Meinungsäußerungen in der Debatte über Beschneidungen an. Gerade im Internet gewinne man dazu einen Eindruck.
"Es bringt uns alle auch noch einmal dazu, darüber nachzudenken, was es bedeutet, Toleranz gegenüber Religionen zu zeigen", mahnte die Kanzlerin. Den jetzt vorliegenden Gesetzentwurf zum Thema Beschneidung bezeichnete sie als ausgewogen. Sie hoffe, dass das Gesetz noch vor Weihnachten verabschiedet werde. Vor Merkel hat noch nie ein Bundeskanzler die Ratsversammlung des Zentralrats der Juden besucht.